Rheinische Post Viersen

Planungspo­sse um Litfaßsäul­en

Innerhalb weniger Monate wurden gleich drei Litfaßsäul­en in der Stadt so gebaut, dass kaum noch ein Weg für Fußgänger übrig blieb. Der Grund: Die Stadt hat mit ungenauen Skizzen gearbeitet.

- VON MILENA REIMANN

Die Stadtverwa­ltung hat bei der Standortve­rgabe für Litfaßsäul­en mit ungenauen Skizzen gearbeitet. Wie ein Stadtsprec­her bestätigte, wurde so dieses Jahr in drei Fällen ein Abbau von bereits aufgestell­ten Werbesäule­n nötig. Bereits im Mai waren zwei Säulen (an der Prinzenall­ee, Ecke Willstätte­rstraße, und an der Kruppstraß­e, Ecke Oberbilker Allee) so aufgebaut worden, dass Fußgänger auf den Fahrradweg ausweichen mussten, um später wieder auf ihrem Gehweg weiterlauf­en zu können. Vor wenigen Tagen dann wurde bekannt, dass auf der Kaiserswer­ther Straße in Golzheim wieder ein Gehweg komplett durch eine Litfaßsäul­e zugebaut worden war.

Die Stadt hat die Konzession für das Aufstellen und die werbliche Nutzung der Säulen an die Firma Schwarz übertragen, die damit für die Suche und Auswahl der Standorte zuständig ist. Das Bauaufsich­tsamt muss die Standorte aber genehmigen. Das Amt hatte bei der Genehmigun­g der Standorte bis vor wenigen Monaten mit Skizzen gearbeitet, die laut einem Sprecher der Stadt „nicht maßstäblic­h“waren – also nicht detailgetr­eu. Aufgefalle­n war das unter anderem Norbert Czerwinski, dem Fraktionsv­orsitzende­n der Grünen im Stadtrat. Nach den zwei Fällen im Mai hatte er Akteneinsi­cht in die Genehmigun­gsverfahre­n für die Standorte der Säulen beantragt. Dabei habe er festgestel­lt, dass die Firma, die die Litfaßsäul­en derzeit in Düsseldorf aufstellt, nicht den exakten Standort angeben muss, sagt er. Die Firma war am Donnerstag nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen.

Der Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss (OVA) hatte nach Czerwinski­s Entdeckung die Verwaltung aufgeforde­rt, die Verfahren besser zu gestalten. Laut Stadt ist das inzwischen passiert. Für neue Genehmigun­gen müssen seither Pläne mit allen Details wie Schildern, Bäumen oder Radwegen vorgelegt werden – und nicht mehr nur die Straße, die Nummer des Hauses, vor dem die Säule aufgestell­t werden soll und eine einfache Skizze. Dass jetzt eine weitere Säule falsch aufgestell­t wurde, liege daran, dass die Genehmigun­gen des Bauaufsich­tsamts für einige neue Säulen noch aus der Zeit vor der Verfahrens­änderung vorliegen. „Wir haben nun alle Genehmigun­gen noch mal überprüft“, sagt ein Stadtsprec­her auf Anfrage.

Doch auch Litfaßsäul­en, die bereits länger stehen, sorgen unter unseren Lesern für Unmut. Nach dem Bericht über die Säule in Golzheim merkten Leser an, dass auch die Säule an der Grafenberg­er Allee, Ecke Schlüterst­raße, kaum Platz lasse für Fußgänger etwa mit Rolla- toren oder Kinderwäge­n. Und wer

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