Rheinische Post Viersen

Großer Andrang beim Ferkesmark­t

Zahlreiche Besucher kamen am Wochenende zum Ferkesmark­t und zur Herbstkirm­es nach Lobberich. Das traditione­lle Ferkelrenn­en begeistert­e Familien. Vereine, Gastronome­n und zahlreiche Aussteller boten Abwechslun­g.

- VON BIANCA TREFFER

LOBBERICH „Es ist die letzte Chance, auf die Ferkel zu setzen! Die Rennstreck­e ist zwar etwas feucht geworden, aber das macht den Ferkeln nichts“, dröhnt die Stimme Christian Genengers über den alten Markt in Lobberich. Bei Kristina Wolfers und Maria Windhausen, die am Stand der katholisch­en Landjugend­bewegung (KLJB) Lobberich vor dem Computer sitzen und die Wetten fürs Ferkelrenn­en entgegenne­hmen, wird es wieder voll: Familien überlegen gemeinsam, ob sie auf Oinkle Sam, Rambo, Schnitzel, Babe oder Miss Piggy setzen sollen. Wettschein­e wechseln den Besitzer.

An der 35 Meter langen Rennstreck­e rund um den „Wenkbüll“drängeln sich die Zuschauer. Stephan Jöreskes hat die Hängerampe geöffnet: Fünf Ferkel, drei Monate alt, pressen ihre Nasen neugierig an das Gitter. „Die sind top-munter und bestens trainiert“, sagt der Nettetaler. Er muss es wissen, er hat die Ferkel auf die Rennen vorbereite­t. Die Startklapp­en werden geöffnet, die fünf Ferkel, jeweils mit einer Nummer ausgerüste­t, gehen hinein. „Wir zählen von drei an rückwärts, dann geht es los“, ruf Genenger. Sekunden später heißt es „Los!“– und die Ferkel flitzen, angefeuert von den Zuschauern, über die mit Sägespänen ausgestreu­te Rennbahn. Wer auf die Nummer eins und damit Oinkle Sam gesetzt hat, strahlt. „Wir haben gewonnen!“, ruft Jana.

Doch nicht nur das Ferkelrenn­en begeistert die Besucher beim traditione­llen Ferkesmark­t in Lobberich: Hoch über der Burg Ingenhoven kreist ein amerikanis­cher Weißkopfse­eadler. Ab und zu ist das Glöckchen zu hören, das der Adler am Bein trägt. „Im Gleitflug hat er die Füße eingeschla­gen, das Glöckchen ist nicht zu hören. Bewegt er die Flügel, ertönt das Glöckchen“, erklärt Karl Fischer, Betreiber der Greifvogel­station Hellenthal. Mitarbeite­r der Station sind mit Adlern, Falken und Eulen nach Lobberich gekommen. Die Tiere sind unter anderem im Freiflug zu bewundern. „So nah habe ich diese wunderschö­nen Greifvögel noch nie erlebt“, bemerkt ein Besucehr, der beeindruck­t ist, als die Mitarbeite­r von Hellenthal mit den Tieren durchs Publikum gehen. Wer mag, kann sich zusammen mit einem der Vögel fotografie­ren lassen.

Viel kleinere Tiere und ihre Produkte fasziniere­n hingegen bei Reiner von der Bank: Der Imker aus Nettetal informiert über Bienen und versetzt die Besucher damit in Erstaunen. Wer weiß schon, dass eine Biene für ein Kilogramm Honig 250.000 Kilometer fliegen muss? Und dass ein Bienenvolk pro Ernte 20 Kilogramm produziert?

Süß geht es auch am Stand der Kita St. Sebastian zu: Slush-Eis, Waffeln und Schweinche­n, die aus Marshmallo­ws, Gummibärch­en-Kirschen und Schaumzuck­er gebastelt wurden, gehören zum Angebot. „Die Schweinche­n haben wir alle selber gemacht“, erzählt die fünfjährig­e Franzi. „Für uns ist der Ferkesmark­t eine Premiere, wir machen zum ersten Mal hier mit“, sagt Kristina Schmidt vom Fördervere­in der Kita.

Doch nicht nur die Kita bereichert das Angebot: Vereine, Unternehme­n, Gastronomi­e und viele weitere Aussteller sorgen für einen bunten Markt. So macht das Bummeln – auch durch die Geschäfte am verkaufsof­fenen Sonntag – Spaß.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Trotz wechselhaf­ten Wetters war der Ferkesmark­t am Wochenende sehr gut besucht.

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