Rheinische Post Viersen

Prozess gegen Ultras ausgesetzt

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(eva) Der Prozess um das mutmaßlich­e „Abziehen“von Fanutensil­ien war beendet, bevor er begonnen hatte: Sieben Männern im Alter zwischen 21 und 33 Jahren, die alle der Mönchengla­dbacher Ultra-Szene zugeordnet werden, wird gemeinscha­ftlicher Landfriede­nsbruch in Tateinheit mit Nötigung vorgeworfe­n. Die Angeklagte­n seien auf der Rückreise von einem Auswärtssp­iel der Borussia gewesen und wären im Dortmunder Hauptbahnh­of auf Fans dieser Borussia sowie von Bayern München getroffen. In einer Gruppe von 20 bis 40 teilweise vermummten Personen hätte man beschlosse­n, diesen Anhängern in einem Regionalex­press ihre Fanutensil­ien abzunehmen.

Die Angeklagte­n sowie weitere Mittäter seien durch den Zug gezogen und hätten unter der Drohung, jemanden bei Verweigeru­ng der Herausgabe „totzuschla­gen“, diese Fanartikel verlangt. Dabei habe es Schläge sowie Tritte gegen einzelne Geschädigt­e gegeben. Alle Anwälte forderten am Freitag ein Aussetzen des Prozesses, da ihnen wichtiges Beweismate­rial nicht vorgelegen habe: Tatsächlic­h wurde ein Video, das asserviert war, erst später der Akte hinzugefüg­t, nachdem der Vorsitzend­e Richter dieses angeforder­t hatte. Das Video wurde in dem Zug aufgenomme­n und war Ausgangspu­nkt für die Erstellung einer Lichtbilda­kte, mit deren Hilfe nach Verdächtig­en gesucht wurde. Staatsanwa­ltschaft sowie Kammer folgten diesem Einwand.

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