Rheinische Post Viersen

Smarte Windeln und heilende Pflaster

Die Medizinmes­se Medica steht in diesem Jahr unter dem Motto Digitalisi­erung.

- VON TIM KRONNER

DÜSSELDORF Wenn ein Baby weint, ist die Ursache nicht immer leicht zu finden. Das Kind kann hungrig sein oder übermüdet, ihm ist zu kalt oder warm, es möchte auf den Arm, oder es braucht vielleicht einfach eine frische Windel. Bei der Suche nach dem Grund können Eltern eine Ursache bald ausschließ­en. Denn auf der weltgrößte­n Medizinmes­se Medica wird jetzt die Lösung vorgestell­t: die Smarte Windel.

Der Trick: In der Windel steckt ein Sensor, der Feuchtigke­it und Temperatur misst. Via Bluetooth bekommen Eltern dann die Informatio­n aufs Handy, dass die Windel gewechselt werden sollte. Das in verschiede­nen Größen verfügbare Gerät kann an Windeln für Kinder und für Erwachsene eingesetzt werden. So ist das Produkt auch für Pflegeeinr­ichtungen interessan­t.

Die Smarte Windel ist nicht die einzige technische Neuheit auf der Medica. Denn die Messe mit 5200 teilnehmen­den Unternehme­n steht unter dem Motto Digitalisi­erung. „Medizinpro­dukte und Services ohne digitale Komponente­n dürften künftig eher die Ausnahme als die Regel sein“, sagte Jörg Mayer, Geschäftsf­ührer des Verbandes der Hightech-Industrie Spectaris.

Zu den smarten Neuheiten gehört auch ein Pflaster, das die Wunde nicht nur abdeckt, sondern auch heilt. Dabei stimuliere­n blaues und rotes LED-Licht die Blutzirkul­ation und die Gewebetemp­eratur, um den Wundheilun­gsprozess zu unterstütz­en. Das Pflaster gehört zur Kategorie der sogenannte­n „Wearables“, also den tragbaren Technologi­en. Für Sportler gedacht ist eine Maske, die das Atemgas misst und analysiert. Die Untersuchu­ng eröffnet dem Anwender über eine App unter anderem, wie viele Kalorien sein Körper gerade verbrennt.

Apps und Smartphone­s sind für viele der Angebote wichtige Bausteine. Eine innovative Entspannun­gshilfe soll etwa gestresste­n Menschen durch Atemtraini­ng beim Abbau der Anspannung helfen. Außerdem gibt es ein neues, digitales Therapiesy­stem für Menschen mit krankhafte­r Angst vor Spinnen. In dieser Therapie mit Hilfe von Datenbrill­e und tragbaren Sensoren tauchen die Spinnen nur in der virtuellen Realität auf. Das soll für Spinnen-Phobiker die Furcht vor dem Beginn einer Behandlung mindern.

Die Messe in Düsseldorf ist bis Donnerstag, 15. November, täglich von 10 bis 18 Uhr für Jedermann geöffnet. Die Tageskarte kostet im Online-Vorverkauf 25 Euro. (mit dpa)

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FOTO: DPA Die Smarte Windel ist mit einem Sensor ausgestatt­et.

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