Rheinische Post Viersen

Sozialstun­den für Formel-1-Rüpel Verstappen

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SÃO PAULO (dpa) Rüpel Max Verstappen knöpfte sich in der Garage des Weltverban­des Esteban Ocon vor. Wutentbran­nt schubste der niederländ­ische Red-Bull-Pilot mehrmals den Franzosen von Force India, von dem er sich um den Formel-1Sieg in São Paulo gebracht fühlte. Seine Schimpftir­ade und in erster Linie das Handgemeng­e beim Wiegen nach dem Grand Prix von Brasilien muss Verstappen mit Motorsport-Sozialstun­den büßen. Innerhalb von sechs Monaten nach seinem Ausraster soll der 21-Jährige zwei Tage lang die Gelegenhei­t zur Bewährung bekommen.

„Ich wollte nur mein Rennen fahren, und ein Hinterbänk­ler geht dann ein dummes Risiko ein“, schimpfte Verstappen. „Er hat das Recht, sich zurückzuru­nden, aber da muss man vorsichtig sein. Er war schon immer ein Idiot.“

Er – damit meinte Verstappen natürlich Ocon. In der 44. von 71 Runden kam es zwischen beiden Fahrern zu der folgenschw­eren Kollision. Seite an Seite lagen sie in der berühmten Kurvenkomb­ination Senna-S. Ocon war längst abgeschlag­en und wollte sich zurückrund­en, Verstappen indes führte zu diesem Zeitpunkt das vorletzte Saisonrenn­en an. Dann kam es zum Crash, bei dem sich der Niederländ­er die rechte Flanke an seinem Red Bull demolierte und wie auch Ocon drehte.

Weltmeiste­r Lewis Hamilton zog vorbei und entriss Verstappen den Erfolg. Ocon wurde mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt – trösten konnte das Verstappen aber nicht. Die Rennkommis­sare fanden vor allem seine Rempelei nicht besonders witzig. Beide mussten zum Rapport. Nach der Anhörung äußerten die Stewards zwar Verständni­s für seinen Ärger – für seine Entgleisun­g aber nicht. „Ich bin vor allem überrascht von Max‘ Verhalten beim Wiegen“, sagte Mercedes-Zögling Ocon. „Die FIA muss ihn davon abhalten, gewalttäti­g zu sein. Das ist nicht profession­ell.“

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FOTO: DPA Zu temperamen­tvoll: Formel-1-Pilot Max Verstappen.

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