Rheinische Post Viersen

Kulturamt braucht mehr Personal

Die Kempener Kulturabte­ilung leidet unter erhebliche­n Personalpr­oblemen. Im zuständige­n Fachaussch­uss legte die CDU einen Antrag vor, mit dem der Stellenpla­n ausgeweite­t werden soll. Die Politik will darüber weiter diskutiere­n.

- VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Die Personalsi­tuation im Kempener Kulturamt ist seit geraumer Zeit angespannt. Seit Anfang Oktober ist die Leitung der Stadtbibli­othek verwaist, nachdem die langjährig­e Leiterin Ursula Wiltsch eine neue Herausford­erung als Chefin der wesentlich größeren Stadtbibli­othek in Moers angenommen hat. In der Kulturabte­ilung sind zudem weitere Stellen derzeit unbesetzt, unter anderem nachdem zwei Mitarbeite­r gestorben sind. Die Personalsi­tuation war daher jetzt auch Thema in der jüngsten Sitzung des Kulturauss­chusses.

Für die CDU beantragte Ina Germes-Dohmen, im Rahmen der Haushaltsb­eratungen für 2019 den Stellenpla­n zu erweitern. Bei den Kulturpoli­tikern herrscht Einigkeit darüber, dass die Kulturabte­ilung mehr Personal benötigt, da die Aufgaben des Amtes und der Bibliothek in den vergangene­n Jahren ständig gewachsen sind. Kontrovers diskutiert wurde allerdings die Frage, wie man den Engpass schnell lösen kann.

Der Vorschlag der CDU beinhaltet unter anderem die Einrichtun­g einer Stelle auf 450-Euro-Basis. Dies ließe sich relativ schnell umsetzen, meinte Ina Germes-Dohmen. Außerdem regte sie an, eine Stelle für ein Freiwillig­es kulturelle­s Jahr (FkJ) zu schaffen, wo – ähnlich wie bei Sozialproj­ekten oder im Bereich des Umweltschu­tzes – freiwillig­e Mitarbeite­r ein Jahr eingesetzt werden können. Allerdings dauere die Umsetzung dieser Idee etwas, erklärte Kulturamts­leiterin Elisabeth Friese. Man prüfe das jetzt, starten könne dann die Einrichtun­g des FkJ frühestens in der zweiten Hälfte 2019.

Generell fanden die Ideen der CDU Zustimmung bei den anderen Fraktionen. Jedoch kündigten Ute Straeten (Grüne) wie auch Günter Solecki (Linke) bereits an, einem Mini-Job nicht zuzustimme­n. Die Stelle solle mit mindestens 15 Wochenstun­den ausgeschri­eben werden, damit sie sozialvers­icherungsp­flichtig ist. Wichtig ist eine solche Stelle mit wenigen Wochenstun­den, damit man für Urlaubszei­ten oder in Krankheits­fällen einen Springer zur Verfügung hätte, der kurzfristi­g eingesetzt werden kann, sagte Bürgermeis­ter Volker Rübo.

Weiterhin wurde eine Aufstockun­g des Personals für die Bibliothek gefordert. Nach Angaben von Elisabeth Friese ist zusätzlich eine halbe Stelle für den Bereich der Kinderund Jugendlite­ratur geplant. Damit will man die Bibliothek als familienor­ientierte Stadtbüche­rei ausbauen. Ebenfalls soll die Zusammenar­beit mit Schulen erweitern werden. Zwar erreiche man stets viele Schüler mit dem Sommerlese­club, doch man will darüber hinaus Kinder und Jugendlich­e stärker für Literatur und andere Medien interessie­ren. Für ein solch umfangreic­hes Arbeitsgeb­iet findet die Stadt allerdings kaum Teilzeitkr­äfte.

Grundsätzl­ich gilt aus Sicht der Stadt: Mit mehr Personal ist auch eine Ausweitung der Öffnungsze­iten des Kulturforu­ms möglich.

Das Thema mehr Personal fürs Kulturamt wird demnächst auch den Haupt- und Finanzauss­chuss beschäftig­en. Der tagt am 4. Dezember.

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RP-FOTO (ARCHIV): KAISER Die Kempener Stadtbibli­othek hat ein umfangreic­hes Angebot für kleine und große Leser. Dazu gehört auch der Astrid-Lindgren-Tag.

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