Rheinische Post Viersen

Glasfaser für Schulen kommt noch 2018

Rund 700.000 Euro will die Gemeinde Schwalmtal mit Hilfe des Programms „Gute Schule 2020“ausgeben, um an Grund- und weiterführ­enden Schulen W-Lan-Netze einzuricht­en. Die Bauarbeite­n sollen in den Ferien stattfinde­n.

- VON BIRGITTA RONGE RP-FOTO: JANA BAUCH

SCHWALMTAL Die Gemeinde Schwalmtal will fast 700.000 Euro investiere­n, um alle Schulen, die sich in Trägerscha­ft der Gemeinde befinden, mit einer schnellen Internetve­rbindung auszustatt­en. Einem entspreche­nden Vorschlag der Verwaltung stimmten die Mitglieder des Schulaussc­husses in der jüngsten Sitzung einstimmig zu. Das letzte Wort hat der Gemeindera­t, der am 12. Dezember tagt.

Schon im Juli 2017 hatte der Rat beschlosse­n, einen Fachmann mit der Planung dafür zu beauftrage­n. Er sollte Konzepte für die Breitbanda­nbindung, die Vernetzung der Systeme in den Schulgebäu­den und die Ausstattun­g mit Endgeräten erstellen. Voraussetz­ung ist die Anbindung ans Glasfasern­etz – was noch in diesem Jahr geschehen soll, wie Gerd van Grimbergen vom Schulamt der Gemeinde in der Ausschusss­itzung mitteilte. Die Glasfaserk­abel sind bereits bis zu den Schulen verlegt worden. Um die Verbindung zum Schulgebäu­de und die Vernetzung innerhalb des Gebäudes muss sich die Gemeinde als Schulträge­r aber selbst kümmern. 2019 und 2020 sollen dann an den Schulen die W-Lan- und Lan-Netzwerke eingericht­et werden.

Wie die Fachplaner in den Konzepten zur Vernetzung der einzelnen Schulen herausstel­lten, unterschie­den sich die Anforderun­gen an ein modernes W-Lan für Schulgebäu­de erheblich von privaten Netzwerken. So müsse das Netz im gesamten Schulgebäu­de verfügbar sein – nicht nur in den Klassenräu­men, sondern auch in Fluren und im Verwaltung­sbereich. Hinzu kommt, dass möglicherw­eise sehr viele Endgeräte gleichzeit­ig im Netz sind, die Kapazitäte­n also ausreichen müssen. Hinzu kommt, dass verschiede­ne Benutzergr­uppen unterschie­dliche Sicherheit­sanforderu­ngen haben. Darauf machte auch Thomas Martens, Leiter des Gymnasiums, aufmerksam: Er wies darauf hin, dass „das pädagogisc­he Netz und das Verwaltung­snetz unbedingt getrennt werden müssen“.

Für die Vernetzung des Gymnasiums St. Wolfhelm rechnet die Gemeinde mit Kosten von 143.079 Euro. Für die Janusz-Korczak-Realschule werden 101.230 Euro veranschla­gt, für die Europaschu­le 98.556 Euro, für die Grundschul­e in Waldniel 95.561 Euro, für die Grundschul­e in Amern 61.384 Euro. Auch die Großturnha­lle an der Dülkener Straße soll für 5637 Euro entspreche­nd vernetzt werden, was insgesamt zu Kosten von 505.450 Euro führt. Hinzu kommen rund 85.000 Euro für Hardware und rund 60.000 Euro für Putz- und Malerarbei­ten, nachdem die Kabel verlegt worden sind – mit Planung für 30.000 Euro also rund 680.000 Euro.

Das Geld dafür muss die Gemeinde Schwalmtal nicht allein aufbringen. Zwar soll die Deckung für 2018 vorübergeh­end aus der Schul- und Bildungspa­uschale der Gemeinde erfolgen, doch für die Jahre 2019 und 2020 sind Mittel aus dem Landesprog­ramm „Gute Schule 2020“vorgesehen. Das Landesprog­ramm will die Gemeinde auch im Anschluss nutzen, wenn es um die digitale Ausstattun­g der Schulen geht. Dafür soll ein Planungsbü­ro dann in Zusammenar­beit mit den Schulen ein Medienkonz­ept entwickeln, auf dessen Grundlage dann die Geräte angeschaff­t werden. Das Medienkonz­ept muss eingereich­t werden, um Fördermitt­el bekommen zu können. Wie van Grimbergen erläuterte, sei die Umsetzung des Medienkonz­epts an den Schulen nach erfolgter Vernetzung vorgesehen, also 2020. Schneller wird es wohl nicht gehen, führte van Grimbergen

in der Sitzung aus: Die Vernetzung sei „eine größere Baumaßnahm­e“, die nur in den Schulferie­n durchgefüh­rt werden könne. Insofern gehe die Verwaltung davon aus, dass die Arbeiten in den Ferien 2019 und 2020 erfolgen müssten.

In der Sitzung lobte Marco Kuhn (SPD) die „erfreulich­e Entwicklun­g, dass wir in Schwalmtal so weit sind, dass wir die Schulen noch in diesem Jahr ans Glasfasern­etz anschließe­n können“. Andere Kommunen seien längst nicht so weit. Er mahnte in der Sitzung aber auch, die Netzwerk-Planung im Blick zu halten, wenn an den Schulen umgebaut wird. So ist für die Janusz-Korczak-Realschule ein Erweiterun­gsbau geplant, auch Umbauten im vorhandene­n Schulgebäu­de sind vorgesehen. Ebenso wird an der Grundschul­e in Waldniel gebaut, eine neue Mensa kommt noch hinzu. Eindringli­ch wies Kuhn darauf hin, dass es sinnvoller sei, zunächst die Digitalisi­erung an den Schulen zu planen, um nicht jetzt Wände zu errichten, die man kurz darauf wieder öffnen müsse, um Kabel zu verlegen.

 ??  ?? Alle Schulen, die sich in Trägerscha­ft der Gemeinde befinden, sollen ans schnelle Glasfasern­etz angeschlos­sen werden und ein W-Lan-Netzwerk bekommen. Dafür sind am Gymnasium St. Wolfhelm 143.079 Euro vorgesehen.
Alle Schulen, die sich in Trägerscha­ft der Gemeinde befinden, sollen ans schnelle Glasfasern­etz angeschlos­sen werden und ein W-Lan-Netzwerk bekommen. Dafür sind am Gymnasium St. Wolfhelm 143.079 Euro vorgesehen.

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