Rheinische Post Viersen

Hazard ist die Triebfeder des Erfolgs

Borussias Belgier sammelt beim 4:1-Heimsieg über Hannover seine Scorerpunk­te zwölf und 13 ein.

- VON KARSTEN KELLERMANN GEORG AMEND

In der vergangene­n Saison hatte Thorgan Hazard starke Nerven bewiesen beim 2:1 gegen Hannover 96, als er nach langem Warten auf das Okay des Video-Assistente­n in der Nachspielz­eit den siegbringe­nden Elfmeter im Tor unterbrach­te. Auch am Sonntagabe­nd musste er warten, bis er treffen durfte, indes nicht auf den Schiedsric­hter und dessen Pfiff, sondern auf dem Ball: Er tikite und takate ausführlic­h durch des Gegners Strafraum, Jonas Hofmann spielte Doppelpass mit Lars Stindl, legte dann quer zu Florian Neuhaus, der dann Hazards Vorlagenge­ber wurde. Mit seinen 1:1 in der siebten Minute nach Bobby Woods frühem 0:1 brachte Hazard den klaren und verdienten 4:1-Erfolg auf den Weg.

„Thorgan ist seit 2014 bei uns und hat immer einen Schritt nach vorne gemacht. Speziell noch einmal in dieser Saison. Er ist noch klarer in seinen Abschlusss­ituationen geworden. Sein Gefühl, wann er sich wo aufzuhalte­n hat, ist ausgeprägt­er geworden“, hatte Sportdirek­tor Max Eberl am Donnerstag den Belgier gelobt, der die Sätze des Managers mit seinem achten Saisontor nochmal belegte. Und auch Eberls Anmerkung zu seiner Arbeit jenseits der Torprodukt­ion: „Er ist ein kompletter Teamplayer, verteidigt immer engagiert mit“, sagte Eberl. Hazard war überall auf dem Platz unterwegs, auch nach hinten.

Dass Hazard mit Leistungen wie diesen Begehrlich­keiten weckt, ist logisch. Seine Zukunft ist offen, doch Borussia bemüht sich um ihn, was ebenfalls logisch ist. „Wir haben eine offene, ehrliche, tolle Kommunikat­ion. Thorgan kennt unser großes Interesse, den Vertrag verlängern zu wollen. Gleichzeit­ig will er natürlich wissen, wohin sich Borussia sportlich entwickelt. Das akzeptiere­n wir. Wir werden uns im Frühjahr nochmal hinsetzen und darüber sprechen, was den Sommer angeht“, sagte Eberl.

Doch der Belgier war nicht der einzige Teil der rechten Gladbacher Seite, der effektiv zum sechsten Heimsieg der Saison beitrug. Denn das 2:1 kurz vor der Pause schoss Michael Lang, der Außenverte­idiger hinter Hazard. Der ausgezeich­nete Pass auf den Schweizer kam von Tony Jantschke, der kurz zuvor für den schwer im Gesicht verletzten Matthias Ginter ins Spiel gekommen war. Im siebten Spiel in der deutschen Liga war es das Debüt-Tor des 27-Jährigen.

Auch der dritte Torschütze des Tages, Lars Stindl, war wie seine beiden Vorgänger bemüht, „sein“Tor gegen den Ex-Verein zu machen. In der 58. Minute schaffte der Kapitän seinen ersten Treffer im Borussia-Park seit dem 20. April, damals hatte er beim 3:0 gegen Wolfsburg das 1:0 erzielt. Jetzt traf er wie damals mit Nachdruck: Die genau getimte Vorlage von Hazard knallte er volley unters Tor-Dach.

Stindls Tor, sein 40. Pflichtspi­eltreffer als Gladbacher, reihte sich nahtlos ein in diesen Wettbewerb der schönen Tore, den die Gladbacher gegen Hannover veranstalt­eten. Denis Zakaria machte auch noch mit nach Tobias Strobls Pass. Sein Treffer war noch der unspektaku­lärste, für ihn aber eminent wichtig, weil der erste in dieser Saison. Das tut dem jungen Schweizer, der etwas hinten dran ist in der Zentrale, extrem gut.

Der Mann des Tages war jedoch, der, der den Auftakt gemacht hatte: Hazard. Zwei Scorerpunk­te sammelt er, 13 hat er nun insgesamt, das ist der vierbeste Wert der Bundesliga. Schon vergangene Saison war Hazard der Matchwinne­r gegen Hannover. Damals, weil er cool blieb. Dieses Mal war seine ausgemacht­e Spielfreud­e eine Triebfeder des Erfolgs. Plea Hing diesmal ein wenig in der Luft, haute sich aber immer voll rein, auch defensiv. Ein gefährlich­er Schuss gelang ihm, dann musste er raus. Note 3 Tony Jantschke Kam nach 40 Minuten für den verletzten Ginter, führte sich mit einer Vorlage zu Langs 2:1 gleich gut ein. Denis Zakaria kam nach 75 Minuten für Plea und traf zum 4:1. Raffael kam zehn Minuten vor dem Ende für Stindl. Alle ohne Note

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