Rheinische Post Viersen

Minister will Pflegeschu­len im Ausland aufbauen

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BERLIN (qua) Im Kampf gegen den Fachkräfte­mangel in der Pflege will Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn künftig im Ausland Pflegekräf­te für Deutschlan­d ausbilden lassen. „Vom Haushaltsa­usschuss haben wir noch einmal insgesamt neun Millionen Euro bekommen. Damit können wir Kooperatio­nspartner für Pflegeschu­len im Ausland finden“, sagte Spahn unserer Redaktion. Der Plan sei, im Ausland auszubilde­n und die künftigen Fachkräfte schon dort Deutsch lernen zu lassen. „Idealerwei­se sollen sie dann mit Ende der Ausbildung in Deutschlan­d ihre Arbeit starten können“, betonte der Gesundheit­sminister. Als mögliche Länder für eine Kooperatio­n nannte Spahn Kosovo, Mazedonien, Philippine­n oder Kuba.

In der Pflege gibt es nach Daten der Bundesagen­tur für Arbeit rund 35.000 offene Stellen, 23.000 in der Altenpfleg­e und 12.000 in Krankenhäu­ser. Angesichts des leergefegt­en Arbeitsmar­ktes werden nicht mehr alle Stellen an die Bundesagen­tur gemeldet. Als ein zentrales Problem der Branche gilt, dass zunehmend Pflegekräf­te kündigen oder in Teilzeit-Arbeit wechseln, weil sie angesichts des Personalma­ngels überlastet sind. Spahn betonte: „Wir haben gerade erst ein Sofortprog­ramm für mehr Stellen und bessere Ausbildung beschlosse­n, das ab dem 1. Januar greift.“Damit verweist der Gesundheit­sminister auf das im Koalitions­vertrag vorgesehen­e Programm für 8000 neue Stellen für Fachkräfte in Pflegeeinr­ichtungen.

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