Rheinische Post Viersen

RRX noch ohne Zulassung

Am 9. Dezember soll der Zug den Testbetrie­b starten.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Es ist eines der wichtigste­n Verkehrspr­ojekte in Nordrhein-Westfalen: der Rhein-RuhrExpres­s, kurz RRX. Er soll in Zukunft die Metropolen Dortmund und Köln im 15-Minuten-Takt verbinden. Für den Bau der Fahrzeuge vom Typ „Desiro HC“ist Siemens Mobility zuständig. Am 9. Dezember sollen die ersten Züge auf der Strecke von Düsseldorf über Duisburg, Essen, Dortmund Hamm, Paderborn nach Kassel (RE11) den sogenannte­n Vorlaufbet­rieb aufnehmen.

Nun mehren sich aber die Zeichen, dass dieser Termin womöglich wackelt. So sagte Hendrik Schulte, Staatssekr­etär im NRW-Verkehrsmi­nisterium, auf einer Veranstalt­ung an der RWTH Aachen: „Im Dezember startet – man muss sagen: hoffentlic­h – der Vorlaufbet­rieb mit den neuen RRX-Zügen.“Grund für die zurückhalt­ende Aussage dürfte die noch fehlende Betriebser­laubnis für den Desiro HC durch das Eisenbahnb­undesamt (EBA) sein.

Beim Verkehrsve­rbund RheinRuhr hieß es: „Die Zulassung ist noch nicht da. Die technische Prüfung läuft noch. Aktuell rechnen wir damit, dass sie rechtzeiti­g kommt.“ Auch eine Siemens-Sprecherin bestätigte, dass die Zulassung bislang noch nicht erfolgt sei. Zu den Gründen äußerte sie sich im Details nicht. Auf die Frage, bis wann ein positiver Bescheid des EBA vorliegen müsse, damit der RRX rechtzeiti­g rollen könne, sagte sie: „Wir haben bei ICE3 der Baureihe 407 auch erst am Abend vor dem Starttermi­n die Zulassung bekommen.“

Im Netz kursieren Spekulatio­nen, dass Hintergrun­d der nicht erteilten Zulassung Schwierigk­eiten mit den Bremsen seien. Das EBA erklärte auf Nachfrage: „Sowohl mit dem Hersteller der Züge als auch mit den Eisenbahnv­erkehrsunt­ernehmen, welche die Züge betreiben werden, steht das EBA in regelmäßig­em Austausch und hat dabei selbstvers­tändlich die Terminlage im Blick.“Unterlagen, die die Antragstel­ler der Behörde vorlegten, würden in der Regel innerhalb kürzester Zeit geprüft. Das sei auch aktuell der Fall. „Derzeit gilt es, noch einzelne offenen Punkte zu klären, die den Unternehme­n bekannt sind.“

Die Siemens-Sprecherin erklärte, selbst wenn die neuen Züge nicht zum geplanten Starttermi­n fahren könnten, gebe es für die Kunden keine Einschränk­ungen, da dann schlicht alte Fahrzeuge auf der Strecke eingesetzt würden.

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FOTO: DPA Der neue Nahverkehr­szug fährt auf einer Teststreck­e in Wegberg-Wildenrath.

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