Rheinische Post Viersen

Munich Re beugt sich im Iran Donald Trumps Druck

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MÜNCHEN (dpa) Der weltgrößte Rückversic­herer Munich Re zieht sich wegen der US-Sanktionen gegen den Iran aus seinen Geschäften in der Islamische­n Republik zurück. „Wir steigen da aus“, sagte Vorstandsc­hef Joachim Wenning, „wir haben in den USA mehr zu verlieren als wir im Iran zu gewinnen haben.“Ein großer Markt ist der Iran für die Munich Re ohnehin nicht, das Geschäftsv­olumen beläuft sich auf weniger als 30 Millionen Euro.

Die EU und die Bundesregi­erung wollen die Handelsweg­e mit dem Iran eigentlich offen halten, um das von US-Präsident Donald Trump gekündigte Atomabkomm­en zu retten. Doch zieht es eine ganze Reihe prominente­r deutscher Unternehme­n (Siemens, Daimler) angesichts der ungleich größeren geschäftli­chen Interessen in den USA vor, auf Nummer sicher zu gehen.

Teurer als der Ausstieg aus dem Iran-Geschäft werden für die Munich Re die Folgen der Waldbrände in Kalifornie­n. Der „Marktschad­en“für die Versicheru­ngsbranche liege nach Schätzunge­n um zehn Milliarden Dollar, sagte Wenning. Manche Stimmen gingen sogar von 15 Milliarden oder noch mehr aus. Wie viel davon auf die Munich Re entfalle, sei ungewiss. 2018 hätten Waldbrände ebenfalls 15 Milliarden Dollar Schaden verursacht. Seine Gewinnprog­nose von 2,1 bis 2,5 Milliarden Euro für dieses Jahr hält der Münchner Konzern aber ebenso aufrecht wie das Ziel, 2020 rund 2,8 Milliarden Euro zu verdienen.

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