Mieten steigen stark an
Der neue Mietspiegel enthält Preissteigerungen von bis zu 8,3 Prozent. Er gibt ab 1. Januar 2019 die „ortsübliche Vergleichsmiete“vor.
VIERSEN Es ist eine gute Nachricht für Eigentümer – und eine schlechte für Menschen, die eine Wohnung mieten wollen: Die Mietpreise sind in Viersen in den vergangenen Jahren stark angezogen. Das geht aus dem jetzt im Sozialausschuss vorgelegten Entwurf des neuen qualifizierten Mietspiegels hervor, der zum 1. Januar in Kraft treten wird.
Zuletzt wurde Viersens Mietspiegel zum 1. Januar 2017 aktualisiert. Die Mietrichtwerttabelle enthält eine Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete, die nach Ansicht der befragten Wohnungsunternehmen und der Interessenvertreter für vergleichbare Wohnungen in den vergangenen vier Jahren vereinbart wurde. Berücksichtigt werden allerdings nur Wohnungen, bei denen die Miete in den zurückliegenden vier Jahren neu vereinbart oder geändert wurde.
Der Stadt Viersen kommt bei der Erstellung der Richtwerttabelle unter anderem die Aufgabe zu, einen Ausgleich zwischen den Interessenvertretern der Mieter und Vermieter herzustellen. Dem berechtigten Interesse der Mieter, auch künftig in Viersen bezahlbaren Wohnraum angeboten zu bekommen, steht das ebenso berechtigte Interesse der Vertreter der Eigentümer entgegen, den bestehenden Wohnraum zu modernisieren und neuen nachfragegerechten Wohnraum zu erstellen und diesen gewinnbringend zu vermieten, erklärte Sozialdezernent Paul Schrömbges. „Aufgrund der derzeitigen Nachfrage auf dem Mietwohnungsmarkt und der damit einhergehenden Dynamik bei der Mietpreisentwicklung hat sich die Einigung in diesem Jahr wesentlich schwieriger gestaltet als in den Vorjahren“, berichtete er.
Abhängig von der Baualtersstufe hat man sich darauf geeinigt, den Mittelwert der Mietrichtwerte zum 1. Januar zwischen 0,20 Euro pro Quadratmeter und 0,65 Euro pro Quadratmeter zu erhöhen. Gegenüber 2017 sind die Richtwerte damit um 4,3 Prozent (für eine Wohnung, die zwischen 1955 und 1962 errichtet wurde) und 8,3 Prozent (Baujahr ab 2016) gestiegen.
Im Sozialausschuss zeigten sich viele Politiker nicht glücklich über die starken Preissteigerungen.