Stadt richtet im nächsten Schuljahr sechs neue Ogata-Gruppen ein
Braucht Mönchengladbach mehr Gesamtschulplätze? Dieses Thema stand auf der Tagesordnung der jüngsten Schulausschuss-Sitzung. Einen entsprechenden Antrag legten die Grünen vor. „Wir haben in Mönchengladbach sechs Gesamtschulen mit insgesamt 2200 Plätzen. Im vergangenen Jahr mussten die Schulen insgesamt 300 Kinder ablehnen. Der Mehrbedarf ist also deutlich erkennbar. Deswegen halten wir es für unbedingt notwendig, dass eine siebte Gesamtschule gegründet wird“, forderte Grünen-Schulpolitiker Gerd Schaeben.
Den Einwand von SPD-Ratsherr Reinhold Schiffers und des Linken-Politikers Johannes Frommen, man solle wegen der immensen Kosten, die der Neubau einer neuen Gesamtschule mit sich bringen werde, die vorhandenen Gesamtschulen mehrzügig fahren, wies Schaeben zurück. „Das sorgt nur für ein einziges Durcheinander wenn pro Schule noch mehr Schüler hinzukommen. Irgendwann reichen die Räumlichkeiten auch dann nicht mehr. Es fehlt schlichtweg an Reserven im System.“Der Neubau einer neuen Gesamtschule könnte zwischen 35 und 50 Millionen Euro kosten, so erste Schätzungen. Unterstützung bekam Schaeben von Ina Klein, die alle Mönchengladbacher Gesamtschulen im Schulaussschuss des Rates vertritt: „Das Thema Mehrzügigkeit finden nicht alle Kollegen der Gesamtschulen gut.“
Ein weiteres großes Thema der Schulausschusssitzung war der Rahmenplan „Offener Ganztag und schulische Betreuung“. Dabei geht es um die Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern. Im aktuellen Schuljahr hat die Stadt insgesamt 2058 offene Ganztagsplätze eingerichtet – 2135 Schülerinnen und Schüler werden jedoch tatsächlich betreut. Auch wenn es noch keine validen Anmeldezahlen zur OGS-Betreuung gibt, so ist nach ersten Interessenbekundungen auch im kommenden Schuljahr 2019/2020 davon auszugehen, dass der Bedarf steigen wird. Um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, sollen für das neue Schuljahr sechs neue Gruppen für die Betreuung im offenen Ganztag gegründet werden. Diese Gruppen bieten Platz für 150 Kinder.
Profitieren werden von diesen neuen Plätzen mehrere Grundschulen: der Hauptstandort der katholischen Grundschule Venn und die evangelische Grundschule Pahlkestraße zum Beispiel. An beiden Schulen wird im kommenden Schuljahr mit einem enormen Nachfrageüberhang gerechnet. Die Grundschule Nordstraße sowie die Gemeinschaftsgrundschule Pahlkestraße sollen im kommenden Schuljahr in offene Ganztagsschulen umgewandelt werden und jeweils 25 Kindern ganztätige Betreuungsplätze bieten.
Schuldezernent Gert Fischer wies darauf hin, dass für Betreuungseinrichtungen nicht immer Neubauten notwendig sind: „Auch hier arbeiten wir intensiv zusammen mit den Schulen daran, alternative Möglichkeiten zu finden. Dabei geht es auch um Konzepte, wie wir die eigentlichen Schulräume mit in einen Ogata-Betrieb einbeziehen können.“
Sollte der Stadtrat den geplanten Maßnahmen des Schulausschusses abschließend zustimmen, so könnte die Finanzierung von mehr als 3,8 Millionen Euro über Mittel aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“erfolgen.