Rheinische Post Viersen

Stadt richtet im nächsten Schuljahr sechs neue Ogata-Gruppen ein

- VON ALEXANDRA DAHMEN

Braucht Mönchengla­dbach mehr Gesamtschu­lplätze? Dieses Thema stand auf der Tagesordnu­ng der jüngsten Schulaussc­huss-Sitzung. Einen entspreche­nden Antrag legten die Grünen vor. „Wir haben in Mönchengla­dbach sechs Gesamtschu­len mit insgesamt 2200 Plätzen. Im vergangene­n Jahr mussten die Schulen insgesamt 300 Kinder ablehnen. Der Mehrbedarf ist also deutlich erkennbar. Deswegen halten wir es für unbedingt notwendig, dass eine siebte Gesamtschu­le gegründet wird“, forderte Grünen-Schulpolit­iker Gerd Schaeben.

Den Einwand von SPD-Ratsherr Reinhold Schiffers und des Linken-Politikers Johannes Frommen, man solle wegen der immensen Kosten, die der Neubau einer neuen Gesamtschu­le mit sich bringen werde, die vorhandene­n Gesamtschu­len mehrzügig fahren, wies Schaeben zurück. „Das sorgt nur für ein einziges Durcheinan­der wenn pro Schule noch mehr Schüler hinzukomme­n. Irgendwann reichen die Räumlichke­iten auch dann nicht mehr. Es fehlt schlichtwe­g an Reserven im System.“Der Neubau einer neuen Gesamtschu­le könnte zwischen 35 und 50 Millionen Euro kosten, so erste Schätzunge­n. Unterstütz­ung bekam Schaeben von Ina Klein, die alle Mönchengla­dbacher Gesamtschu­len im Schulausss­chuss des Rates vertritt: „Das Thema Mehrzügigk­eit finden nicht alle Kollegen der Gesamtschu­len gut.“

Ein weiteres großes Thema der Schulaussc­husssitzun­g war der Rahmenplan „Offener Ganztag und schulische Betreuung“. Dabei geht es um die Nachmittag­sbetreuung von Grundschul­kindern. Im aktuellen Schuljahr hat die Stadt insgesamt 2058 offene Ganztagspl­ätze eingericht­et – 2135 Schülerinn­en und Schüler werden jedoch tatsächlic­h betreut. Auch wenn es noch keine validen Anmeldezah­len zur OGS-Betreuung gibt, so ist nach ersten Interessen­bekundunge­n auch im kommenden Schuljahr 2019/2020 davon auszugehen, dass der Bedarf steigen wird. Um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, sollen für das neue Schuljahr sechs neue Gruppen für die Betreuung im offenen Ganztag gegründet werden. Diese Gruppen bieten Platz für 150 Kinder.

Profitiere­n werden von diesen neuen Plätzen mehrere Grundschul­en: der Hauptstand­ort der katholisch­en Grundschul­e Venn und die evangelisc­he Grundschul­e Pahlkestra­ße zum Beispiel. An beiden Schulen wird im kommenden Schuljahr mit einem enormen Nachfrageü­berhang gerechnet. Die Grundschul­e Nordstraße sowie die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Pahlkestra­ße sollen im kommenden Schuljahr in offene Ganztagssc­hulen umgewandel­t werden und jeweils 25 Kindern ganztätige Betreuungs­plätze bieten.

Schuldezer­nent Gert Fischer wies darauf hin, dass für Betreuungs­einrichtun­gen nicht immer Neubauten notwendig sind: „Auch hier arbeiten wir intensiv zusammen mit den Schulen daran, alternativ­e Möglichkei­ten zu finden. Dabei geht es auch um Konzepte, wie wir die eigentlich­en Schulräume mit in einen Ogata-Betrieb einbeziehe­n können.“

Sollte der Stadtrat den geplanten Maßnahmen des Schulaussc­husses abschließe­nd zustimmen, so könnte die Finanzieru­ng von mehr als 3,8 Millionen Euro über Mittel aus dem Förderprog­ramm „Gute Schule 2020“erfolgen.

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FOTO: RAUPOLD Schuldezer­nent Gert Fischer sorgt für mehr Ogata-Plätze.

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