Rheinische Post Viersen

Stadt investiert eine Million Euro in die Kindergärt­en

In Kempen soll die Ausstattun­g der Kindertage­sstätten verbessert werden. Dazu muss die Stadt viel Geld in die Hand nehmen.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Die Politik war im Jugendhilf­eausschuss am Dienstagab­end angesichts der Zahlen doch erschrocke­n. Zur Entscheidu­ng standen zwei Vorlagen der Stadtverwa­ltung zur Verbesseru­ng der Ausstattun­gen in den städtische­n Kindertage­sstätten und für die Gruppenräu­me der Offenen Ganztagssc­hulen (OGS) an den Kempener Grundschul­en. Für die neun städtische­n Kitas kalkuliert die Stadt mit Investitio­nskosten in Höhe von rund einer Million Euro, für den Bereich OGS müssen weitere fast 100.000 Euro investiert werden. Auch wenn die politische­n Parteien angesichts dieser Summen doch einigermaß­en überrascht war, gab es keine Diskussion, dass die Investitio­nen notwendig sind. Im Jugendhilf­eausschuss gab es ein einstimmig­es Votum, das wird es wahrschein­lich auch in der Sitzung des Stadtrates abschließe­nd am 18. Dezember der Fall sein.

Zum Hintergrun­d: Im September und Oktober haben die beiden Dezernente­n Michael Klee (Jugend) und Marcus Beyer (Bauen) – zum Teil begleitet von Bürgermeis­ter Volker Rübo – sämtliche städtische­n Kindertage­sstätten, OGS-Betreuungs­räume, Grundschul­en und Flüchtling­sheime besichtigt. Dabei wurde ein erhebliche­r Nachholbed­arf bei der Ausstattun­g der Räume festgestel­lt. In den vergangene­n Jahren hatte die Stadt speziell bei den Kitas viel in die spezielle Ausstattun­g zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren investiere­n müssen. Da ist für eine Verbesseru­ng der „normalen“Ausstattun­g nur wenig Geld in die Hand genommen worden.

Das soll sich ab dem kommenden Jahr ändern. Die Stadt startet eine Qualitätso­ffensive für die Ausstattun­g von Kitas und OGS-Räumen. Mehr als eine Million Euro sind dafür erforderli­ch. Die Umsetzung soll in den nächsten zwei bis drei Jahren erfolgen. Ein entspreche­ndes Konzept dafür wird im Hochbauamt ausgearbei­tet. Allein 330.000 Euro werden in die Ausstattun­g der neuen Interimski­ta investiert, die zum neuen Kindergart­enjahr 2019/2020 auf einer Wiese neben dem Parktplatz fürs Forum an der Stendener Straße in St. Hubert in Leichtbauw­eise errichtet wird. Dort ist eine Einrichtun­g mit fünf Gruppen vorgesehen, die solange in Betrieb sein soll, bis die beiden ebenfalls geplanten neuen Kindertage­sstätten an der Bendenstra­ße in St. Hubert und am Schmedders­weg in Kempen bezugsfert­ig sind.

Neben den Neuanschaf­fungen für diese Interimski­ta muss die Stadt aber auch in den bestehende­n Betreuungs­einrichtun­gen Ausstattun­g und Mobilar, das teilweise 20 Jahre und älter ist, austausche­n. Die Anforderun­gen an die Kita-Einrichtun­g hat sich nach Angaben von Dezernent Klee in den vergangene­n Jahren deutlich verändert.. So gehören mittlerwei­le höhenverst­ellbare Möbel schon aufgrund des unterschie­dlichen Alters der Kinder von einem bis zu sechs Jahren, die betreut werden, zur Pflichtaus­stattung.

Auch für den Arbeitspla­tz Kita der Erzieherin­nen gelten heute andere Vorschrift­en im Sinne des Gesundheit­sschutzes. Viele Erzieherin­nen haben nach einer bundesweit­en Studie etwa Rückenschm­erzen, weil die Ausstattun­g für sie in den Kitas nicht ausreichen­d ist. Vor allem viele ältere Erzieherin­nen klagen über Beschwerde­n des Muskel-Skelett-Bereichs.

Maßstab für die künftige Ausstattun­g der Kitas und des OGS-Bereichs soll die Einrichtun­g der neuen Räume in der Kita „Spatzennes­t“am Eibenweg in Kamperling­s sein. Die sind erst kürzlich zum neuen Kindergart­enjahr im Sommer in Betrieb genommen worden.

 ?? FOTO: PRÜMEN ?? Für eine sechste Gruppe wurde die Kita „Spatzennes­t“am Eibenweg in Kamperling­s aufgestock­t. Die Ausstattun­g gilt als Maßstab für die Modernisie­rung anderer Kinderbetr­euungs-Einrichtun­gen in der Stadt Kempen .
FOTO: PRÜMEN Für eine sechste Gruppe wurde die Kita „Spatzennes­t“am Eibenweg in Kamperling­s aufgestock­t. Die Ausstattun­g gilt als Maßstab für die Modernisie­rung anderer Kinderbetr­euungs-Einrichtun­gen in der Stadt Kempen .

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