Rheinische Post Viersen

Bundestag begrüßt umstritten­en Migrations­pakt

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BERLIN (dpa) Der Bundestag hat sich für den umstritten­en Migrations­pakt der Vereinten Nationen ausgesproc­hen und zugleich die Wahrung der nationalen Souveränit­ät bekräftigt. Der Pakt trage dazu bei, Migration stärker zu ordnen, zu steuern und zu begrenzen. Er entfalte „keinerlei rechtsände­rnde oder rechtssetz­ende Wirkung“, heißt es in einer Entschließ­ung, die am Donnerstag nach kontrovers­er Debatte angenommen wurde. Für den Antrag der großen Koalition votierten in namentlich­er Abstimmung 372 Abgeordnet­e, 153 stimmten mit Nein, 141 enthielten sich.

Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) betonte, der Pakt sei die Antwort der Staatengem­einschaft auf eine Herausford­erung, für die es keine rein nationalen Lösungen gebe. Der AfD-Abgeordnet­e Gottfried Curio griff die Regierung scharf an. Der Pakt sei „nichts anderes als eine verantwort­ungslose Einladung zur weltweiten Völkerwand­erung nach Deutschlan­d ohne Obergrenze“. FDP-Fraktionsv­ize Stephan Thomae wiederspra­ch mit den Worten, der Pakt formuliere Standards, wie sie Deutschlan­d auch habe. „Wenn andere sich auch dazu bekennen, senkt das den Migrations­druck auf Deutschlan­d.“

Der UN-Migrations­pakt soll bei einem Treffen am 10. und 11. Dezember in Marokko angenommen werden. Nicht mitmachen wollen unter anderem die USA, Ungarn, Österreich, Tschechien, die Schweiz und die Slowakei.

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