Rheinische Post Viersen

Gemeinsam aufwachsen Je früher Kinder Inklusion erfahren, desto selbstvers­tändlicher wird sie im weiteren Leben.

- FOTO: THILO SCHMÜLGEN

Wie könnte eine künftige Welt aussehen, wenn Kinder mit und ohne Behinderun­g von Anfang an miteinande­r aufwachsen? Wenn sie sich schon im Kindergart­en begegnen, in der Schule gemeinsam lernen und die Freizeit zusammen verbringen? Wenn Kinder von klein auf erfahren, dass Vielfalt normal ist? Dann wäre Inklusion auch im weiteren Leben ganz selbstvers­tändlich.

Diese Welt lässt die Aktion Mensch in ihrem aktuellen Kampagnens­pot „Mission Zukunft“lebendig werden. Kinder mit und ohne Behinderun­g schlüpfen dabei in die Rollen der Erwachsene­n und teilen den Alltag in Freizeit und Beruf – als Astronauti­n, Taxifahrer, Büroangest­ellte, Bauarbeite­r oder Kellnerin. Gemeinsam fiebern die Junior-Darsteller auf die Landung eines inklusiven Teams auf dem Mars hin. Die Botschaft lautet: Wenn alle möglichen Talente und Ideen zusammenko­mmen, dann geht eben mehr und wir erleben ein Miteinande­r wie nie zuvor.

Damit das gelingt, ist es wichtig, Berührungs­ängste erst gar nicht entstehen zu lassen. Die Aktion Mensch hat daher 2018 ihre Kampagne „Inklusion von Anfang an“gestartet und setzt sich mit Projekten und Initiative­n für einen gemeinsame­n Alltag von Kindern mit und ohne Behinderun­g ein. Dazu tragen auch neue Förderprog­ramme, Formate für Fachleute und natürlich Angebote für Kinder und Jugendlich­e selbst bei. Inklusion ist ein Menschenre­cht. Aber um eine gleichbere­chtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderun­g in unserer Gesellscha­ft zu erreichen, muss noch viel passieren. Der Internatio­nale Tag der Menschen mit Behinderun­g am heutigen 3. Dezember bringt die Belange von rund 7,8 Millionen Menschen allein in Deutschlan­d ins öffentlich­e Bewusstsei­n – und erinnert daran, dass trotz UN-Behinderte­nrechtskon­vention und vieler nationaler Gesetze und Bemühungen Handlungsb­edarf besteht. Wichtige Schwerpunk­te sind zum Beispiel Bildung und Persönlich­keitsstärk­ung, ein Bereich, dem sich die Aktion Mensch bis 2020 verstärkt widmen wird.

Wie selbstvers­tändlich Inklusion bei Kindern funktionie­rt, zeigt auch die Freundscha­ft der beiden Junior-Darsteller Thibaud, der das Down-Syndrom hat, und Leopold: Im Film „Mission Zukunft“spielen sie einen Radio-Moderator und einen Tontechnik­er. Die Jungs haben sich beim Filmdreh kennengele­rnt und sich gleich gut verstanden. Sie hatten riesigen Spaß bei den gemeinsame­n Szenen – aber auch in der Freizeit nach den Dreharbeit­en. Die Aktion Mensch e.V. ist die größte private Förderorga­nisation im sozialen Bereich in Deutschlan­d. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als vier Milliarden Euro an soziale Projekte weitergege­ben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedi­ngungen von Menschen mit Behinderun­g, Kindern und Jugendlich­en zu verbessern und das selbstvers­tändliche Miteinande­r in der Gesellscha­ft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstütz­t die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 soziale Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotteriete­ilnehmer. Zu den Mitglieder­n gehören: ZDF, Arbeiterwo­hlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätisc­her Gesamtverb­and und die Zentralwoh­lfahrtsste­lle der Juden in Deutschlan­d. Rudi Cerne ist ehrenamtli­cher Botschafte­r der Aktion Mensch. Mehr Informatio­nen auf www.aktion-mensch.de

Inklusion von Anfang an – damit Berührungs­ängste gar nicht erst entstehen.

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Leopold (r.) und Thibaud haben sich beim Filmdreh kennengele­rnt und sind seitdem beste Freunde.

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