Chaos und Verletzte bei Straßenschlachten in Paris
PARIS (dpa) Krawalle bei Demonstrationen der „Gelben Westen“gegen die französische Regierung haben am Wochenende in Paris chaotische Zustände ausgelöst. Mehr als 133 Menschen wurden verletzt. Es gab 400 Festnahmen. „Die Verursacher dieser Gewalt wollen keine Verbesserung, sie wollen Chaos“, sagte Präsident Emmanuel Macron. Die Regierung will dennoch auf die Demonstranten zugehen und nicht den Ausnahmezustand verhängen. Der Ministerpräsident soll zudem Gespräche mit Vertretern der Protestbewegung aufnehmen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es Krawalle in Paris gegeben. Der Ärger der „Gelben Westen“richtet sich gegen geplante Reformen der Regierung – aber auch direkt gegen Macron, dessen Politik sie für abgehoben halten. Das Ausmaß der Gewalt war dieses Mal jedoch größer. Demonstranten hatten sich am Samstag Straßenschlachten mit der Polizei geliefert – Autos wurden in Brand gesetzt, Läden geplündert, Geschäfte beschädigt. Ganze Straßenzüge glichen einem Schlachtfeld. Auch in anderen Teilen des Landes kam es zu Zwischenfällen. In Frankreich ist von einem „Schwarzen Samstag“die Rede.
Einer Studie zufolge sind besonders unter Arbeitern und Angestellten sehr viele Anhänger der „Gelben Westen“zu finden. Die Bewegung, benannt nach den Warnwesten im Auto, ist breit und diffus. Hinter ihr steht keine Gewerkschaft und keine Partei.