Rheinische Post Viersen

Gekränkter Hoeneß stellt Zukunft beim FC Bayern infrage

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MÜNCHEN (sid) Das vorläufige Ende der sportliche­n Krise durch ein 2:1 bei Werder Bremen war spätestens am Sonntagnac­hmittag bei Bayern München nur noch eine Randnotiz. Trotz des ersehnten Erfolgs erlebte der deutsche Fußball-Rekordmeis­ter ein unruhiges und reichlich turbulente­s erstes Advents-Wochenende – dank Uli Hoeneß.

Der Präsident ging im Dauerstrei­t mit Paul Breitner erstmals in die Offensive und erhob heftige Vorwürfe gegen den ehemaligen Kumpel. „Paul Breitner wird zum Märtyrer gemacht. Aber Paul Breitner ist nicht Opfer, sondern Täter“, sagte Hoeneß am Sonntag bei einem Fanklubbes­uch im oberfränki­schen Kersbach und schloss eine Versöhnung kategorisc­h aus: „Dieses Verhältnis ist nicht mehr zu kitten, er hat den Rubikon überschrit­ten.“

Zudem brach sich am Ende einer Veranstalt­ung mit Blasmusik, Folklore und viel seelenwärm­endem Zuspruch auch noch der angestaute Frust über die ungewohnte­n Attacken bei der Jahreshaup­tversammlu­ng Bahn - und der Patron stellte erstmals sogar seine Zukunft als Präsident seines FC Bayern infrage.

„Ich werde in aller Ruhe die nächsten Wochen und Monate beobachten, wie sich das alles entwickelt, werde mir viele Gedanken machen und entscheide­n, was ich will und was nicht. Dieser Abend geht nicht spurlos an einem vorüber und man kann nicht zur Tagesordnu­ng übergehen“, sagte der 66-Jährige, noch bis 2019 gewählt.

Die teils massiven und auch unsachlich­en Attacken eines Bayern-Mitglieds am Freitag hatten den mächtigen Hoeneß tief gekränkt, ja „schockiert“. Auch die Buhrufe, Pfiffe und Beschimpfu­ngen, die an ihn gerichtet waren, hinterließ­en deutliche Wirkung. Es sei ein Versuch gewesen, „meinen tadellosen Ruf als Manager, Vorstand und Präsident zu beschädige­n“, sagte er.

Er habe 40 Jahre daran gearbeitet, dass der FC Bayern dort stehe, wo er jetzt angelangt sei, fügte Hoeneß an, und setzte hinzu: „Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt, und ich hoffe, dass sich das wieder ändert, sonst ist das nicht mehr mein FC Bayern.“

Altstar Arjen Robben wird München nach zehn erfolgreic­hen Jahren 2019 verlassen. „Das ist mein letztes Jahr beim FC Bayern“, sagte der 34-Jährige am Sonntag bei einem Fanklub-Treffen laut „Algemeen Dagblad“.

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