Rheinische Post Viersen

Nettetal ringt Tabellenfü­hrer ein Remis ab

Nach schwacher erster Hälfte steigerten sich Unions Oberliga-Fußballer gewaltig. Das 1:1 gegen den VfB Homberg war letztlich verdient.

- VON DAVID BEINEKE

NETTETAL In der Partie der Fußball-Oberliga zwischen dem SC Union Nettetal und dem VfB Homberg lief die 31. Minute, da hätten sich die Gastgeber nicht beschweren dürfen, wenn sie 0:2 in Rückstand geraten wären. Hätte Hombergs Patrick Dertwinkel wie schon in der 16. Minute auch den zweiten Elfmeter sicher verwandelt, der bis dahin stark aufspielen­de Tabellenfü­hrer wäre wohl nicht mehr in Gefahr zu bringen gewesen. Dertwinkel schoss aber bei seinem zweiten Versuch vom Elfmeterpu­nkt anderthalb Meter übers Tor und hielt die Nettetaler so im Spiel. Der kecke Aufsteiger nahm dieses Geschenk an, steigerte sich nach der Pause enorm und rang den Hombergern noch verdient ein 1:1 ab.

Mit diesem Unentschie­den konnte Nettetal im letzten Spiel der Hinrunde erneut gegen einen ganz Großen der Liga überrasche­n und ist nun mittlerwei­le seit sechs Punktspiel­en ungeschlag­en. „Darüber bin ich einfach nur stolz“, sagte SCUCoach Andreas Schwan, der allerdings lange Zeit Schlimmes befürchten musste. Denn zunächst zeigten die Gäste eindrucksv­oll, wieso sie so souverän die Tabelle anführen. Mit einem enorm hohen Tempo und vielen guten Spielzügen ließen sie den Nettetaler­n kaum Zeit zum Luftholen und zwangen sie immer wieder zu Fehlern. Da war nur wenig zu spüren von dem Selbstbewu­sstsein, das sich die Union-Spieler durch die guten Ergebnisse der Vorwochen geholt hatten. Sie wirkten angesichts der Homberger Übermacht teils sogar ängstlich. So waren es auch zwei individuel­le Fehler, aus denen sich die beiden Strafstöße entwickelt­en. Und es gab noch weitere Gelegenhei­ten für den VfB, weil die Union es nicht schaffte, den Primus vom Tor wegzuhalte­n, irgendwie fehlte es auch an der nötigen Aggressivi­tät in den Zweikämpfe­n.

Es spricht aber für Andreas Schwan und sein Trainertea­m, dass sich in der Pause trotz der deutlichen Unterlegen­heit keine Resignatio­n breitmacht­e, sondern an den richtigen Stellschra­uben gedreht wurde. Es entwickelt­e sich zwar kein Spiel für Fußballäst­heten, doch je länger die zweite Hälfte dauerte, desto mehr kippte die Partie in Richtung Union. Plötzlich gerieten die Homberger völlig aus dem Tritt, wirkten verunsiche­rt und fabriziert­en unter Gegnerdruc­k etliche Stockfehle­r. Zum einen gelang

es den Gastgebern immer besser, durch beherzte Zweikampff­ührung und intensive Laufarbeit das Spiel des VfB zu stören, zum anderen schafften sie es immer häufiger, ihre schnellen Offensivkr­äfte in Szene zu setzen. Insbesonde­re die in die Startelf gerückten Brian Dollen und Petar Popovic stifteten in der VfB-Abwehr jede Menge Durcheinan­der. Als Stürmer Vensan Klicic den Ball nach Vorarbeit von Dollen erstmals ins Tor beförderte (61.), entschied der Schiedsric­hter noch auf Abseits. Eine Viertelstu­nde später gab es dann nichts auszusetze­n, als Klicic nach einer Ecke von Dennis Homann den Ball per Kopf über den Torwart hob und gleich mehrere VfB-Spieler auf der Linie daran scheiterte­n, das 1:1 zu verhindern. „Das waren zwei unterschie­dliche Halbzeiten. Aufgrund der zweiten Hälfte geht das Remis in Ordnung. Hier sieht man eine klare Handschrif­t des Trainers“, fand VfB-Trainer Stefan Janßen.

 ?? FOTO: HEIKO VAN DER VELDEN FÜR FUPA ?? Vensan Klicic, hier im zweiten Saisonspie­l gegen den ETB SW Essen am Ball, erzielte gegen den Primus VfB Homberg das wichtige Ausgleichs­tor.
FOTO: HEIKO VAN DER VELDEN FÜR FUPA Vensan Klicic, hier im zweiten Saisonspie­l gegen den ETB SW Essen am Ball, erzielte gegen den Primus VfB Homberg das wichtige Ausgleichs­tor.

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