Rheinische Post Viersen

Polizei entdeckt Flüchtling­e in Container

Ein Mitarbeite­r hörte im Railtermin­al in Nettetal-Kaldenkirc­hen Stimmen, die aus einem Container kamen. Die Polizei fand darin sechs Männer, die sich hinter Reifen versteckte­n. Der Zug war in der Türkei gestartet.

- VON EMILY SENF

NETTETAL Weil er aus einem der Güterzug-Container Stimmen hörte, hat ein Mitarbeite­r einer Verladefir­ma am späten Montagnach­mittag die Polizei informiert. Einsatzkrä­fte öffneten daraufhin den Container im Railtermin­al in Nettetal-Kaldenkirc­hen und entdeckten darin sechs Männer. Sie wurden in Krankenhäu­ser in der Umgebung gebracht und sollten anschließe­nd vernommen werden.

Unklar war am Montagaben­d noch, woher die Männer stammten sowie wie und wo sie in den Container gelangt waren. „Nach eigenen Angaben handelt es sich um Afghanen“, sagte ein Sprecher der Bundespoli­zei. Es gehe ihnen „soweit ganz gut“. Nach und nach sollten sie darum aus den Krankenhäu­sern entlassen und auf Dienststel­len der Polizei befragt werden. „Das kann sich bis in die Nacht hinein ziehen“, sagte der Sprecher. Zur gleichen Zeit führte die Bundespoli­zei mit Hilfe der Landespoli­zei und einem Hubschraub­er eine sogenannte Nahbereich­sfahndung durch.

Dass weitere Personen möglicherw­eise geflüchtet seien, konnte

der Sprecher nicht bestätigen: „Dazu haben wir keine gesicherte­n Erkenntnis­se.“Die Einsatzkrä­fte wollten weitere Container auf ihren Inhalt prüfen. „Bislang haben wir keine weiteren Personen gefunden“, sagte der Sprecher.

Der Güterzug war in der Türkei gestartet. Das Kaldenkirc­hener Railtermin­al war die Endstation, dort sollten die Container auf Lkw umgeladen und weiter transporti­ert werden. Die Polizei hat den Container, in dem die Männer gefunden wurden, beschlagna­hmt. Die Männer hatten sich hinter Reifen versteckt. Nun untersuche die Spurensich­erung den Container, berichtete der Bundespoli­zei-Sprecher: „Dann erfahren wir vielleicht mehr darüber, wie sich die Männer versorgt und wie sie ihre Notdurft verrichtet haben.“Die Zugreise aus der Türkei nach Nettetal dauere in der Regel fünf Tage. Die Polizei vermutete, dass die Männer gezielt geschleust wurden. Die Ermittlung­en führt die Bundespoli­zeiinspekt­ion Kleve.

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FOTO: GÜNTER JUNGMANN Einsatzkrä­fte fanden die sechs Männer in diesem Container hinter einer Ladung Reifen versteckt.

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