Rheinische Post Viersen

Sozialkauf­haus hat jetzt einen neuen Standort

-

Mit vielen Gästen und noch mehr Kunden hat die „Kaufbar“am Freitag ihr neues Geschäft in der „Alten Papierfabr­ik“an der Krefelder Straße 173a in Viersen eröffnet.

Um 12 Uhr schloss Betriebsle­iterin Monika Mai die Eingangstü­r des sozialen Gebrauchtw­arenkaufha­uses auf. Rund 40 Kunden hatten bereits draußen gewartet, um das große Angebot an Möbeln, Haushaltsw­aren und -geräten sowie Deko-Artikeln kennen zu lernen. Ein paar Minuten später freuten sich Nathalie Braun und Sandra Beckers an der Kasse über die erste Einnahme von 4,50 Euro: Eine Kundin kaufte eine einen halben Meter hohe und von innen beleuchtet­e Nikolaus-Figur.

Zuvor hatte die „Kaufbar“ihre neuen Räume im Rahmen einer kleinen Feier vorgestell­t. Herzliche Dankeswort­e fand Hans-Josef Kampe, Vorsitzend­er des Vereins Kontakt-Rat-Hilfe, der die „Kaufbar“gemeinsam mit dem Verein Brückenbau trägt: „Es ist wirklich toll geworden. Respekt – das war eine grandiose Leistung in den letzten Wochen“, sagte er den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn unter dem Beifall der Gäste, darunter Kreis-Sozialdeze­rnentin Katharina Esser, Bürgermeis­terin Sabine Anemüller und Franz-Josef Schmitz, Leiter des Jobcenters Kreis Viersen. Kampe würdigte auch das Engagement der Familie Peter Zaum und der Remigius GmbH der Unternehme­nsgruppe P&Z als Vermieter.

„Alles, was Sie hier sehen, ist gespendet“, sagte Kampe mit Blick auf das Sortiment unter dem Motto „Erstklassi­ges aus zweiter Hand“. Dabei sei der Verkauf gar nicht das Entscheide­nde in der „Kaufbar“. „Unsere Hauptaufga­be ist es, Menschen, die seit längerer Zeit eine Arbeit suchen, die Chance zu geben, dass sie hier anpacken, ihre Fähigkeite­n einbringen und sich für den Arbeitsmar­kt qualifizie­ren können“, erklärte Kampe auch im Namen der Vorsitzend­en des Vereins Brückenbau, Martina Maaßen, und seiner Stellvertr­eter im Verein Kontakt-Rat-Hilfe, Anne Kolanus und Walter Pöpel. Derzeit arbeiten rund 40 Frauen und Männer im Rahmen von öffentlich geförderte­r Beschäftig­ung oder von kommunalen Einglieder­ungsleistu­ngen für Langzeitar­beitslose in der „Kaufbar“. Auf Sicht sollen es an der Krefelder Straße etwa 60 und im Geschäft an der Heimbachst­raße 19a weitere zehn sein, wie Geschäftsf­ührer Reiner Lennertz erläutert. Das Projekt wird vom

Land NRW, vom Europäisch­en Sozialfond­s, dem Kreis Viersen und dem Jobcenter Kreis Viersen gefördert.

Insgesamt stehen dem Sozialkauf­haus für jedermann an der Krefelder Straße rund 1250 Quadratmet­er zur Verfügung. Knapp die Hälfte davon ist Verkaufsfl­äche, auf den übrigen rund 650 Quadratmet­er sind ein Schulungsr­aum, Umkleiden, Büros sowie Lagerräume eingericht­et. Hier werden die gespendete­n Artikel sortiert und für den Verkauf aufbereite­t.Schon eine knappe Stunde nach der Eröffnung mussten die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r umplanen: „Eigentlich wollten wir heute nicht mehr nachfüllen“, erklärte Monika Mai. „Aber wir haben schon so viel verkauft, dass wir gerade weitere Artikel aus dem Lager holen.“Am meisten gefragt waren Weihnachts­deko und Möbel. Auch an einer kompletten Wohnlandsc­haft für 360 Euro prangte ein Hinweis: „Leider schon verkauft!“

Geöffnet ist die „Kaufbar“in der „Alten Papierfabr­ik“an der Krefelder Straße 173a immer dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr. RP

 ?? RP-FOTO: JÖRG KNAPPE ?? Hans Josef Kampe, Monika Mai und Doris Fox (v.li.) bei der Eröffnung des neuen Standorts der Kaufbar in der „Alten Papierfabr­ik“.
RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Hans Josef Kampe, Monika Mai und Doris Fox (v.li.) bei der Eröffnung des neuen Standorts der Kaufbar in der „Alten Papierfabr­ik“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany