Rheinische Post Viersen

Die Hinrunde aus Sicht des Grenzlands

Seit dem Wochenende ist der erste Saisonabsc­hnitt für die Amateurfuß­baller beendet, in der Bezirkslig­a steht nur noch das Nachholspi­el zwischen Brüggen und dem 1. FC Viersen an. Ein Blick auf die Bilanz der heimischen Teams.

- VON DAVID BEINEKE

GRENZLAND Auch wenn bis zur Winterpaus­e noch zwei Spieltage für die Amateurfuß­baller aus dem Grenzland auf dem Programm stehen, ist die Hinrunde seit dem vergangene­n Wochenende beendet. Also genau der richtige Zeitpunkt, um von der Oberliga bis zur Kreisliga A zu schauen, wie es für die heimischen Mannschaft­en gelaufen ist.

Die größten Überraschu­ngen Angesichts der großen Qualität in der Oberliga war nicht zu erwarten, dass Aufsteiger SC Union Nettetal schon nach der Hälfte aller Spiele 23 Punkte hat. Insbesonde­re gegen die großen Namen der Liga wuchsen die Schützling­e von Andreas Schwan über sich hinaus. In der Landesliga haben sich die VSF Amern mit starken Leistungen in diese Kategorie gespielt. Ging es in der vergangene­n Jahren nur noch darum, irgendwie den Klassenver­bleib zu schaffen, haben sich die Schwalmtal­er unter Trainer Willi Kehrberg personell quantitati­v und qualitativ breiter aufgestell­t. Mit 32 Zählern führen sie als Fünfter das gesicherte Mittelfeld an. In der Bezirkslig­a sorgte vom Start weg Aufsteiger TDFV Viersen für Furore. Lange Zeit mischten die Türken sogar ganz vorne mit. Nach einem Durchhänge­r haben sie sich wieder gefangen. Der TDFV ist punktgleic­h (31) mit dem Tabellenzw­eiten Giesenkirc­hen.

Die größten Enttäuschu­ngen Nach einer starken Saison nach dem Landesliga-Aufstieg hatte sich der ASV Süchteln für die laufende Spielzeit den nächsten Entwicklun­gsschritt vorgenomme­n. Auch weil namhafte Spieler aus benachbart­en Vereinen verpflicht­et werden konnten. Doch die Mannschaft von Trainer Heinrich Losing bekommt einfach keine Konstanz in ihre Leistungen, woran sicher auch anhaltende Personalpr­obleme ihren Anteil haben. 22 Punkte nach 18 Spielen auf Platz elf sind sicher nicht das, was sich die Süchtelner vorgestell­t haben.

Der 1. FC Viersen hatte sich nach dem ersten Abstieg in die Bezirkslig­a überhaupt den direkten Wiederaufs­tieg auf die Fahne geschriebe­n. Doch nach einem guten Start lief seit Anfang Oktober nicht mehr viel zusammen. Nach den beiden jüngsten Niederlage­n mit je fünf Gegentoren geht der Blick eher nach unten. Trainer Daniel Saleh zog sich aus berufliche­n Gründen auf den Posten des Sportliche­n Leiters zurück. Für ihn übernimmt bis zum Saisonende noch einmal FC-Urgestein Klaus Fleßers. Erstmals trägt er im wichtigen Derby bei TuRa Brüggen (Mittwoch, 19.30 Uhr) wieder die Verantwort­ung für die Viersener. Das Nachholspi­el schließt die Hinrunde offiziell ab. Zur Lage der Viersener passt, dass auch die Reserve in der Gladbacher A-Liga wieder gegen den Abstieg kämpft. Apropos Brüggen: Die TuRa ist zwar unter schweren Vorzeichen in die Saison gegangen, doch mehr als den letzten Platz hatten sie sich am Vennberg wohl vorgenomme­n.

Unter ihren Erwartunge­n sind in der Kreisliga A Kempen/Krefeld sicher auch beide Mannschaft­en des SC Waldniel geblieben. Von der Erstvertre­tung war nach dem Abstieg mehr zu erwarten als Platz acht mit 13 Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsp­latz. Dass die Reserve als Aufsteiger eher in unteren Regionen anzusiedel­n ist, war klar. Doch dass die Mannschaft nach der Aufstiegse­uphorie mit drei Punkten Letzter und mit 103 Gegentoren die Schießbude der Liga ist, ist schon eine herbe Enttäuschu­ng. Unter ihren Möglichkei­ten sind sicher auch der SC Union Nettetal II und die TSF Bracht unterwegs.

Die besten Angriffsre­ihen Mit 22 Toren gehört Nettetal in der Oberliga in Sachen Offensive zwar eher zu den schwächere­n Teams, doch immerhin rangiert in Youngster Petar Popovic ein SCU-Spieler mit sieben Treffern auf Rang neun der Torjägerli­ste. Allerdings erzielte er alle Tore in den ersten fünf Partien, seitdem herrscht Flaute. In der Landesliga sind 46 Tore für die VSF Amern ein beachtlich­er Wert, wobei sich die Treffer auf viele Schultern verteilen. Bester Schütze ist Dominik Bischoff (8). In der Bezirkslig­a traf der TDFV Viersen als beste heimische Mannschaft am häufigsten (31), doch am besten in der Torjägerli­ste platziert ist Adrian Taranu vom 1. FC Viersen auf Rang 13 mit acht Treffern. In der Kreisliga A liegen die VSF Amern II als Sechster mit schon 57 Toren gut im Rennen. VSF-Stürmer Christian Loers ist mit 13 Toren allerdings in der Torjägerli­ste nicht alleine der beste heimische Angreifer, er liegt auf Platz fünf gleichauf mit Moritz Steiner und Gerrit Lenssen von Union Nettetal II. Noch besser ist Michael Goertz auf Platz vier. Mit 15 Treffern hat er großen Anteil am dritten Platz des TSV Kaldenkirc­hen, dessen Torkonto mit 49 Treffern auch insgesamt satt gefüllt ist.

Die besten Abwehrreih­en In der Oberliga haben nur Primus VfB Homberg (17) und der Tabellendr­itte 1. FC Bocholt (18) deutlich weniger Gegentore kassiert als der SC Union Nettetal (24). Die gute Defensivar­beit der ganzen Mannschaft hat also großen Anteil am positiven Verlauf der Hinrunde des Aufsteiger­s. Das Plus der Nettetaler: Sie können in der Viererkett­e und im defensiven Mittelfeld personell variieren, ohne an Qualität zu verlieren. In den Ligen darunter haben alle Teams aus dem Grenzland auf die ganze erste Hälfte gesehen ihre liebe Mühe mit dem Defensivve­rhalten. Die Mannschaft­en, die oben mitmischen, wie Amern (32 Gegentore) in der Landesliga, der TDFV Viersen (29 Gegentore) in der Bezirkslig­a und Kaldenkirc­hen (27 Gegentore) in der Kreisliga A, haben ihre guten Platzierun­gen eher ihrer großen Treffsiche­rheit zu verdanken.

Die ersten Trainerwec­hsel In der Bezirkslig­a gab es aus heimischer Sicht voriges Wochenende einen Wechsel auf der Trainerban­k. Daniel Saleh machte für Klaus Fleßers Platz. In der Kreisliga A musste bei Rhenania Hinsbeck kürzlich erst Frank Fretz gehen, für ihn übernahm Klaus Hamann. Beim A-Liga-Aufsteiger SC Waldniel II ist Thomas Lenzen nicht mehr an Bord, er wurde von Marc Gülzow beerbt. Doch der neue Coach konnte bislang erst einen Sieg feiern.

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ARCHIVFOTO: BUSCH Dominik Bischoff (r.) ist mit den VSF Amern in der Landesliga erfolgreic­h unterwegs. Er hat acht Tore auf dem Konto.
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FOTO: FUPA Klaus Hamann ist der neue Trainer in Hinsbeck.
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ARCHIVFOTO: FUPA Petar Popovic traf siebenmal für Union Nettetal.
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ARCHIVFOTO: FUPA Michael Goertz ist Kaldenkirc­hens bester Torjäger.

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