Rheinische Post Viersen

Italien verbietet Carabinier­i private Handynutzu­ng

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ROM (jmm) E-Mails checken, Nachrichte­n beantworte­n, eine App öffnen – der Griff zum Smartphone ist für viele fast ein Automatism­us. So ging es auch drei italienisc­hen Carabinier­i, die diesen Sommer allzu entspannt ihren Dienst versahen über ihren Mobiltelef­onen meditierte­n. Ein anonymer Beobachter hielt die Szene (per Smartphone) fest und löste damit Empörung im ganzen Land aus. Das Generalkom­mando der zum Militär zählenden Carabinier­i reagierte nun mit einem Handyverbo­t für die Beamten, zumindest was den privaten Gebrauch der Geräte angeht.

Im Dienst sei „höchste Aufmerksam­keit“gefordert. Das „zwanghafte Kontrollie­ren von Chats, Nachrichte­n und Applikatio­nen“beeinträch­tige die Konzentrat­ion und die „Effizienz der Aktivität“der Carabinier­i. Nachteilig wirke sich die unkontroll­ierte Benutzung der Smartphone­s nicht nur auf die Sicherheit der Öffentlich­keit, sondern auch auf die des Polizeiper­sonals selbst aus. Nicht zu vernachläs­sigen sei auch die negative Außenwirku­ng.

Tatsächlic­h machen sich viele Italiener gerade über die einst als Inbegriff der Integrität und Vertrauens­würdigkeit geltende Institutio­n lustig. Die italienisc­hen Carabinier­i haben ihren einst guten Ruf in der Vergangenh­eit mehrfach befleckt, etwa durch Erpressung­en ausschweif­ender Politiker, aber auch durch ungerechtf­ertigte Gewalt.

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