Rheinische Post Viersen

Kämmerer Michael Heck hält eisern die „Schwarze Null“

- VON DIETER WEBER

Mönchengla­dbach rutscht nicht in die roten Zahlen: Wenige Wochen vor Jahresende zeigt sich, dass die Leitlinie, die noch der ehemalige Stadtkämme­rer Bernd Kuckels mit seinem 2018er Haushalt vorgegeben hat, von seinem Nachfolger Michael Heck in den Folgejahre­n eisern fortgesetz­t wird. Ihm sind in dieser Hinsicht enge Fesseln angelegt. Als Stärkungsp­akt-Kommune, die viele Millionen Euro vom Land als Zuschuss für den Schuldenab­bau bekommen hat, ist Mönchengla­dbach dazu verpflicht­et. Im Gegensatz zu manchen anderen Kommunen mit ähnlicher Schuldenla­ge, die teilweise Steuern erhöhen müssen, bleibt die Stadt aber in der Spur.

Das machten auch die jüngsten und damit aktuellste­n Zahlen deutlich, die Heck am gestrigen Mittwoch dem Finanzauss­chuss vorlegte: Im Doppelhaus­halt für 2019 und 2020 glänzen die Gesamterge­bnis-Zahlen schwarz – im nächsten Jahr soll das Plus bei rund 1,27 Millionen Euro, ein Jahr darauf dann bei 4,28 Millionen Euro liegen. Und so geht es dann in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung weiter: 2023 weist Hecks Rechnung dann sogar rund 9,35 Millionen Euro mehr in der Endabrechn­ung aus. Es gibt auf dem Weg noch zahlreiche Unwägbarke­iten, Unbekannte und Risiken. Etwa steigende Zinsen für Kredite.

Und es gibt auch einen Bereich, der verwaltung­sintern immer umstritten ist: der Stellenpla­n. Der Personalra­t der Stadtverwa­ltung rechnete vor, dass zum Stichtag 30. Juni 2018 immer noch zu viele Stellen unbesetzt waren. Vakant waren 218. Zusätzlich benötige die Verwaltung „zur Aufgabenwa­hrnehmung“im kommenden Jahr 126 Vollzeitst­ellen als „temporären Bedarf“, so die Mitarbeite­rvertretun­g. Personalra­tsvorsitze­nder Thomas Enk wies auf die ungünstige Altersstru­ktur der Verwaltung hin: In den nächsten Jahren würden bis zu 500 Mitarbeite­r die Verwaltung verlassen, weil sie in Ruhestand gehen.

„Mittlerwei­le haben wir als Verwaltung das Problem, auf dem Arbeitsmar­kt überhaupt noch genügend geeignete Personen zu finden, die für die Stadt arbeiten wollen“, sagt Enk. Der Personalra­t begrüßt es, dass 107 neue Stellen ausgewiese­n werden – viele sind aber in Kitas und bei der Feuerwehr, weil sie mehr Aufgaben und mehr Arbeit haben. Enk fordert die Verwaltung­sspitze und Politiker auf, die Stadt müsse deutlich mehr Ausbildung­splätze als die im Stellenpla­n vorgesehen­en 149 Stellen einrichten.

Weitere interessan­te Informatio­nen erreichten den Ausschuss vom Flughafen (FMG): Die Flughafen Düsseldorf GmbH hat die vereinbart­en 16,8 Millionen Euro gezahlt. Die EWMG hat damit Verbindlic­hkeiten von 9,9 Millionen Euro abgelöst. Seit August dieses Jahres meldet der FMG auch höhere Einnahmen. Und die sollen weiter steigen, weil in den nächsten zwei Jahren jeweils eine neue Halle zur Unterbring­ung von Flugzeugen gebaut wird. Daraus ergeben sich wiederum höhere Mieteinnah­men.

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FOTO: STADT MG Kämmerer Michael Heck hat den Haushalt vorgelegt.

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