Rheinische Post Viersen

Stadt will alle Förderantr­äge zurückzieh­en

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KEMPEN (rei) Nicht nur den Förderantr­ag zum Um- und Neubau des Kempener Badezentru­ms „Aqua Sol“will die Stadt zurückzieh­en. Wenn nicht bis Ende Januar 2019 über die beiden weiteren Förderantr­äge zum Bau eines Kunstrasen­platzes auf der Sportanlag­e an der Schaephuys­ener Straße in Tönisberg sowie zum Bau eines neuen Umkleidege­bäudes auf der Sportanlag­e an der Stendener Straße in St. Hubert entschiede­n ist, will die Stadt auch hier aus dem Antragsver­fahren aussteigen. Das soll abschließe­nd im Stadtrat am 18. Dezember entschiede­n werden. Wie der zuständige Sportdezer­nent Michael Klee am Dienstagab­end in der Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses erklärte, hat der Projektträ­ger Jülich, der die Förderantr­äge zum Bundesprog­ramm „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“im Auftrag des Bundesmini­steriums des Innern, für Bauen und Heimat sichtet, bislang keine Aussage über eine mögliche Förderung der Projekte getroffen.

Im Gegenteil: Der Projektträ­ger teilte dem Beigeordne­ten Klee auf seine schriftlic­he Anfrage mit, dass der Haushaltsa­usschuss des Deutschen Bundestage­s beschlosse­n habe, die Fördermitt­el in Höhe von 100 Millionen Euro auf das Jahr 2019 zu verschiebe­n und für 2019 zugleich weitere 100 Millionen Euro für das Programm bereitzust­ellen. Vor diesem Hintergrun­d sei die Antragsfri­st, die bereits Ende August endete, bis zum 18. Dezember dieses Jahres verlängert worden. Alle eingereich­ten Anträge behielten ihre Gültigkeit, heißt es. Eine Entscheidu­ng ist allerdings erst im Februar oder März 2019 zu erwarten.

Solange will und kann man in Kempen allerdings nicht mehr warten. Der Aufsichtsr­at der Stadtwerke hat in Sachen „Aqua Sol“bereits dem Stadtrat den Ausstieg aus dem Förderverf­ahren empfohlen. Auch was die Bauvorhabe­n auf den beiden Sportplätz­en betrifft, wollen Stadtverwa­ltung und Politik nun nicht mehr länger warten. Sollte sich bis zur Ratssitzun­g am 18. Dezember kein neuer Kenntnisst­and ergeben, wird die Stadt alle Förderantr­äge zurückzieh­en und die Projekte ohne Fördermitt­el aus dem Bundesprog­ramm umsetzen. Mit den Arbeiten soll dann Anfang 2019 begonnen werden.

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