Kein Bahnhaltepunkt in Voesch geplant
Ab 2025 sollen neben der Linie RE 10 auch Züge der neuen Regionalbahn 41 auf der Strecke zwischen Geldern und Neuss verkehren. Ein zusätzlicher Haltepunkt soll in Krefeld eingerichtet werden.
KEMPEN/TÖNISVORST Die Kommunalpolitiker und Bahnpendler in Kempen und Tönisvorst haben bereits darauf gehofft, nun scheint Gewissheit zu bestehen: Weitere Haltepunkte an der Bahnstrecke zwischen Geldern und Krefeld wird es in den kommenden Jahren nur auf dem Gebiet der Seidenstadt geben. Das teilte der Vorstandsvorsitzende des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Martin Husmann, jetzt dem SPD-Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner auf eine entsprechende Anfrage mit. Die Bahn plant bekanntlich den zweigleisigen Ausbau der Strecke, damit ab 2025 neben dem Regional-Express (RE) 10 auch die neue Regional-Bahn (RB) 41 zwischen Geldern und Neuss verkehren kann.
In Kempen hatte man in diesem Zusammenhang bereits diskutiert, ob nicht wieder ein zusätzlicher Haltepunkt für Bahnkunden in Voesch eingerichtet werden könnte. Die Idee, den Haltepunkt zu reaktivieren, ist alt, wurde aber Anfang Oktober von der Grünen-Stadtratsfraktion wieder ins Gespräch gebracht. Auch in Tönisvorst gab es Bestrebungen, einen zusätzlichen Haltepunkt an der Stadtgrenze zu Krefeld in Benrad wieder einzurichten. Beide Haltepunkte waren vor Jahrzehnten geschlossen worden.
Beide Vorschläge wurden von der zuständigen Deutsche-Bahn-Tochter DB Station & Service AG geprüft. Wie der Kempener SPD-Politiker Schiefner nun vom VVR-Chef Husmann per Brief erfuhr, hat eine so genannte fahrplantechnische Bewertung ergeben, dass zwischen Krefeld und Kleve maximal ein neuer Haltepunkt integriert werden kann. „Unter Berücksichtigung der Lage, der Erschließungswirkung und der prognostizierten Fahrgastnachfrage wird derzeit ein neuer Stationsstandort mit dem Arbeitstitel „Krefeld-Obergplatz“an der St. Töniser Straße in Krefeld favorisiert und weiter verfolgt“, so Husmann. Im Falle einer Realisierung würden sowohl der RE 10 als auch die RB 41 an dieser neuen Station halten. Dieser Haltepunkt wäre auch für St. Tönis interessant. Klar war im Vorfeld dieser Auskunft des VRR-Vorstandes an den Bundestagsabgeordneten, dass die Reaktivierung der Haltepunkte in Voesch und Benrad nur mit einem erheblichen Kostenaufwand zu verwirklichen gewesen wäre. Auch entsprechende Park-and-Ride-Anlagen hätten dort neu gebaut werden müssen.