Rheinische Post Viersen

Die Rückkehr des Bücherschr­anks

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Unbekannte hatten die „Telefonzel­le“angezündet. Mitarbeite­r der Stadt sanierten sie.

VIERSEN (mrö) Es kommt nicht oft vor, dass Passanten an einer Baustelle Beifall spenden. Als Mitarbeite­r der städtische­n Betriebe jetzt das Fundament für den Bücherschr­ank im Lyzeumsgar­ten herstellte­n, passierte aber genau das: Ein Mann applaudier­te, andere Leute erklärten den Arbeitern, sie würden sich sehr freuen, dass der Bücherschr­ank bald wieder vor Ort sei.

Im September hatten Unbekannte die „Telefonzel­le“in Brand gesteckt, sie brannte komplett aus. „Die Beschädigu­ngen waren so groß, dass beim kompletten Bücherschr­ank die alte Farbe entfernt und neu lackiert werden musste“, berichtet Markus Kampe von den städtische­n Betrieben. Natürlich im Original-Farbton „Post Office Red Cherry“der British Telecom.

Die Türe und die Regale wurden neu gefertigt; statt auf Holz stehen die Bücher nun Metallrega­len. Auch alle Glasscheib­en wurden erneuert.

Am Donnerstag wurde Viersens Bücherschr­ank im Lyzeumsgar­ten wieder in Betrieb genommen. Zu behaupten, der Bücherschr­ank sei jetzt noch schöner als vorher, ist keine Untertreib­ung: Anders als vorher ziert jetzt die Aufschrift „Bücherschr­ank“die Telefonzel­le. Die Volksbank Viersen unterstütz­te die Sanierungs­arbeiten finanziell.

Vor sechs Jahren wurde der Bücherschr­ank im Lyzeumsgar­ten aufgestell­t, seiter kümmern sich Marianne und Norbert Lennartz als Bücherpate­n um ihn. Am Donnerstag füllten sie ihn auf, auch die Volksbank-Mitarbeite­r hatten Bücher gespendet und Bürgermeis­terin Sabine Anemüller stellte unter anderem eine Biographie des früheren Bundespräs­identen Johannes Rau hinein. Noch während der offizielle­n Wiederinbe­triebnahme kam schon die erste Nutzerin und entführte Harry Potter.

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RP-FOTO: RÖSE Jürgen Cleven (Volksbank), Bürgermeis­terin Sabine Anemüller und die Bücherpate­n Marlene und Norbert Lennartz freuen sich: Markus Kampe (vorne) und sein Team sanierten den Bücherschr­ank.
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ARCHIV: TITZ Verkohlt, Scheiben zersprunge­n – der Bücherschr­ank nach dem Brandansch­lag im September.

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