Rheinische Post Viersen

Schule appelliert­e an Eltern: „Helfen Sie, Chaos zu vermeiden“

- VON ANDREAS GRUHN UND MILENA REIMANN

Der Unfall vom Mittwochmo­rgen, bei dem ein acht Jahre altes Mädchen auf dem Weg zur Grundschul­e an der Schulstraß­e ums Leben gekommen ist, ist nicht nur tragisch. Er hat auch eine Vorgeschic­hte: Denn bereits im April dieses Jahres wandte sich die Schulpfleg­schaft an das Ordnungsam­t mit dem Hinweis auf chaotische Zustände morgens vor Schulbegin­n auf der verkehrsbe­ruhigten Straße. In einem Brief vom 11. April, der unserer Redaktion vorliegt, appelliert­en Schulpfleg­schaft und Schulleitu­ng zum bereits wiederholt­en Mal an die Eltern, ihre Kinder nicht bis zur Schule mit dem Auto zu fahren, sondern zu Fuß gehen zu lassen oder wenigstens vier in einer Karte eingezeich­nete Parkplätze in einiger Entfernung zu nutzen: „Bitte helfen Sie mit, das morgendlic­he Chaos zu vermeiden.“Dies sei vor dem Schultor noch immer sehr hoch. „Und damit steigt auch die Unfallgefa­hr für Ihre Kinder.“

Auch am Donnerstag­morgen brachten allerdings wieder zahlreiche Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, wie ein Anwohner berichtete. Jeden Morgen sei das so, viele Eltern würden in zweiter und dritter Reihe parken. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis hier was passiert“, sagt er. Selbst Kinder, die nur wenige Hundert Meter entfernt wohnten, würden von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht.

Nach der Bitte der Schulpfleg­schaft beim Ordnungsam­t, die Lage an der Schulstraß­e zu entschärfe­n, kamen Vertreter der Stadt, der Schule und der Polizei im Juni zu einem Ortstermin zusammen. Dabei schilderte die Schulpfleg­schaft, dass es immer wieder vorkommt, dass Eltern „wild“in der verkehrsbe­ruhigten Zone und auch direkt vor dem Schultor halten.

Bei dem Termin einigten sich die Beteiligte­n darauf, vor dem Schultor ein absolutes Halteverbo­t einzuricht­en. Die entspreche­nden Schilder stehen auch inzwischen. Sie wurden nach Auskunft von Stadtsprec­her Dirk Rütten in der vergangene­n Woche montiert. Auch die Polizei kontrollie­rt den Bereich. Bezirksbea­mte führten regelmäßig Sicherunge­n an Schulen durch, wie Polizeispr­echerin Isabella Hannen sagte. „An der Schulstraß­e war das zuletzt in der letzten Novemberwo­che der Fall.“

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FOTO: HANS-PETER REICHARTZ Diese Halteverbo­tszone(in diesem Fall gleich missachtet) wurde in der vergangene­n Woche vor dem Schultor eingericht­et.

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