Rheinische Post Viersen

Das Innovation­sforum berät seit 20 Jahren Erfinder

Im Technologi­ezentrum Niederrhei­n in Kempen wurde jetzt das Jubiläum gefeiert.

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KEMPEN (schö) Seit nunmehr 20 Jahren gibt es unter dem Dach des Technologi­ezentrums Niederrhei­n (TZN) am Industrier­ing Ost in Kempen das Innovation­szentrum Niederrhei­n, das in erster Linie Firmen, Existenzgr­ünder oder Erfinder auch mit Workshops oder Fachverans­taltungen berät, was sie beispielsw­eise beim Design-Schutz, bei der Nutzung so genannter Open-Source-Software oder bei Patentanme­ldungen zu beachten haben. Jetzt wurde das 20-Jahr-Jubiläum gefeiert.

Unter den Festgästen waren Landrat Andreas Coenen, gleichzeit­ig Vorsitzend­er des TZN-Aufsichtsr­ates, der die Arbeit des innovative­n und längst anerkannte­n Zentrums besonders lobte, vor allem was die weiter steigenden Ansprüche der fortschrei­tenden Industrial­isierung, der Digitalisi­erung und der künstliche­n Intelligen­z angehe.

Der Erste Vorsitzend­e des Forums, Erich Rogel, begrüßte mit Vorstandmi­tglied Gunter Weber die Gäste der Jubiläumsv­eranstaltu­ng. Bernd Meyer, der der Geschäftsl­eitung der Innovation­s-Gesellscha­ft „Zenit“angehört, hielt den Festvortra­g zum Thema „Innovation im Mittelstan­d – Ist der Erfolg planbar?“Er nannte die vielen Unwägbarke­iten auf dem Weg zum Ziel der Erneuerung oder anerkannte­n Erfindung. Glück und Zufall gehörten genauso dazu wie Motivation, Hartnäckig­keit oder Überzeugun­gskraft sowie eine klare Sprache. Planbar sei dies alles nicht.

Wie es gehen könnte, bewiesen Vertreter von innovative­n Unternehme­n im Kreis Viersen. So Betriebsin­genieur Eike Langenberg, der das auf biologisch abbaubare Kunststoff­e spezialisi­erte Willicher Forschungs- und Familienun­ternehmen „FKuR“vorstellte. Dies galt ebenfalls für den Niederländ­er Onno Rudolf Jongkind, Geschäftsf­ührer der „OPW Ingredient­s Gmbh“in Niederkrüc­hten – eine Gesellscha­ft mit derzeit 34 Mitarbeite­rn. Das Unternehme­n gehört mittlerwei­le zu den „Top 100“der innovativs­ten deutschen Firmen auf dem Agrarsekto­r und stellt mit ihren 40 Ölpressen und zwei Mühlen größtentei­ls hochwertig­e pflanzlich­e Öle oder Backmischu­ngen her. In Kürze wird es sogar für die Veganer verschiede­ne Käsesorten oder Bratfette und sogar eine vegane Sahne geben. In dem Betrieb arbeiten die Beschäftig­ten in verschiede­nen automatisi­erten Produktion­sabläufen.

Das Innovation­szentrum Niederrhei­n bietet Existenzgr­ündern und Erfindern ausführlic­he Beratung und Informatio­n an. Auch in den kommenden Jahren wird der Rat der Experten gefragt sein. So sagte Eberhard Kübel, der mit seinem Kaarster Unternehme­n TEPAC GmbH die Kunden ebenfalls über Innovation­sprozesse und Fördermitt­el berät, dass die Patentanme­ldungen in Deutschlan­d in den vergangene­n Jahren um etwa zehn Prozent zurückgega­ngen seien, am Niederrhei­n sogar um bis zu 25 Prozent. Die Asiaten würden hingegen die Patentämte­r mit Anträgen überhäufen. Kübel bedauerte auch, das die vielfältig­en Förderprog­ramme von Erfindern nur in sehr geringem Umfang in Anspruch genommen würden.

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