Touristen-Information zieht nicht in die Heilig-Geist-Kapelle um
Die Anlaufstelle für Kempen-Besucher soll weiterhin im Kulturforum Franziskanerkloster bleiben. Die Stadt führt dafür unter anderem Kostengründe an.
KEMPEN Schon in den politischen Sommergesprächen mit unserer Zeitung hatten die Kempener Sozialdemokraten das Thema ins Gespräch gebracht. Nun hatten sie den Vorschlag in einen konkreten politischen Antrag gekleidet: Die Stadtverwaltung möge prüfen, ob die Touristen-Information aus dem Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße in die leer stehende Heilig-Geist-Kapelle am Buttermarkt umgesiedelt werden könne.
Das ehemalige Gotteshaus, das seit Jahren leer steht, gehört der Katholischen Kirchengemeinde. Sie findet keinen Mieter. Das Thema wurde bereits mehrfach diskutiert – unter anderem im Arbeitskreis Tourismus und Stadtmarketing. Auch der Kempener Werbering befürwortet diese Idee seit Langem. Eine Anlaufstelle an zentraler Stelle würde zur Belebung des Tourismus beitragen, meinten jetzt auch FDP, Grüne und Linke in der Sitzung des Hauptund Finanzausschusses. Allerdings gab es für den Vorstoß keine Mehrheit, weil CDU und Freie Wähler eine Verlagerung ablehnen.
Bürgermeister Volker Rübo hält sie aus Kostengründen ebenfalls nicht für sinnvoll. Es müsse zusätzliches Personal für sechs oder sieben Tage pro Woche bereitgestellt und Miete für die Räume bezahlt werden. Im Kulturforum ergeben sich aus Sicht der Verwaltung Synergieeffekte. Das Personal an der Museumskasse übernimmt schon jetzt die Touristen-Information. Das Problem: Im Eingangsbereich des Museums dürfen aus Brandschutzgründen keine Prospekte präsentiert werden. Auch für die Präsentation von Merchandising-Produkten zur Stadtwerbung ist kein Platz.
Für die CDU ist dies allerdings kein großer Nachteil. Sie sprach sich dafür aus, stattdessen den Internetauftritt der Stadt mit einer eigenen Tourismus-Seite zu verbessern. Dies war bereits für dieses Jahr geplant, die Umsetzung wird nun auf 2019 verschoben. Einigkeit besteht in der Politik dagegen, die Tourismus-Information in der Innenstadt besser auszuschildern.