Rheinische Post Viersen

Brüggener Pizzeria im Visier der Mafia-Fahnder

Italienisc­he Ermittler berichten, dass von der Burggemein­de aus der Kokaintran­sport von Südamerika nach Italien gesteuert wurde.

- VON MARTIN RÖSE

BRÜGGEN Die Gemeinde Brüggen im Kreis Viersen gilt als beschaulic­h, mit pittoreske­r Burg, einem bei Touristen beliebten Ortskern und hübscher Landschaft drumherum. Als Hort der organisier­ten Kriminalit­ät gilt der Ort bislang nicht. Doch nach Informatio­nen unserer Redaktion ist im Zuge der Mafia-Ermittlung­en des Bundeskrim­inalamts (BKA) auch die Pizzeria „La Piazza“in Brüggen ins Visier der Fahnder geraten. Eine Sprecherin des BKA wollte diese Informatio­n am Freitag nicht bestätigen: „Aufgrund noch laufender Ermittlung­en können wir zu genauen Orten leider keine Informatio­nen zur Verfügung stellen.“

Bei der internatio­nalen Anti-Mafia-Razzia mit dem Decknamen „Pollino“war Nordrhein-Westfalen am Mittwoch einer der Schwerpunk­te der Ermittler. Zahlreiche Objekte waren in NRW durchsucht worden. Bundesweit waren mehrere Hundert Polizisten im Einsatz.

Italienisc­he Ermittler berichtete­n, dass in Brüggen aus einem Restaurant der Transport von Kokain aus Lateinamer­ika über die Niederland­e, Belgien und Deutschlan­d bis nach Italien gesteuert worden sei. Der Inhaber der Pizzeria „La Piazza“wurde nach Informatio­nen unserer Redaktion in Tegelen verhaftet, soll nach Italien ausgeliefe­rt werden. Er betrieb zuvor zwei Gastronomi­ebetriebe in anderen Gemeinden, von denen eine in Horst 2012 verwüstet und die andere in Venrey im selben Jahr bei einem Brand stark beschädigt wurde. Finanzermi­ttler gehen davon aus, dass es Brandstift­ung war; die Polizei kam damals zu einem anderen Ergebnis. Später eröffnete der Mann in Tegelen ein Lokal. Auch das „La Piazza“in Brüggen war im März verwüstet worden. Weil die Täter ein spiegelver­kehrtes Hakenkreuz aufsprühte­n, ermittelte der Staatsschu­tz.

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