Rheinische Post Viersen

Sag zum Abschied leise „platsch“

Heute schließt das Hallenbad am Ransberg in Dülken für mehrere Wochen. Vorher aber gab’s die „Arschbombe­nmeistersc­haft“.

- VON REBECCA DORMELS

DÜLKEN Das Wasser spritzt zu allen Seiten. Die achtjährig­e Juna nimmt Anlauf und springt ohne Angst vom Ein-Meter-Brett mit Schwung ins Wasser hinein. Bis zu vier Meter Höhe schaffen es die Wasserspri­tzer durch ihre „Arschbombe“nach oben zu gelangen.

Das Finale der 16. Arschbombe­nmeistersc­haft findet im Bad Ransberg in Viersen statt. In drei Vorrunden stehen jetzt die Besten vor dem Sprungbret­t und versuchen, mit ihrer Arschbombe eine möglichst hohe Wasserfont­äne zu erzeugen. Damit es auch für die kleineren und leichteren Teilnehmer fair bleibt, ist das Turnier in fünf Gewichtskl­assen aufgeteilt.

Im Finale stehen jeweils die drei Besten ihrer Gewichtskl­asse. In drei Versuchen müssen sie ihr Können beweisen. An dem Drei-Meter-Brett ist ein Maßband angebracht, das bis zu sieben Meter in die Höhe reicht. „Die Sieben-Meter-Marke wurde auch schon mal geknackt“, berichtet Manuela Gärtner vom Bad Ransberg.

„Profis können auch steuern, in welche Richtung das Wasser spritzt“, erklärt sie. Eine bestimmte Technik, die zum Erfolg führt, gebe es nicht. „Aber viele benutzen die Anker-Technik. Dabei ist ein Bein angewinkel­t und das andere

gestreckt“, sagt Jessica Wollmer, die zusammen mit Gärtner das Turnier leitet und moderiert. Die meisten Teilnehmer springen aber einfach nach Gefühl.

Manche hat der Ehrgeiz gepackt; Tom Fritsche (20) und Julian Krebbers (22) machen schon seit vier Jahren gemeinsam bei der Meistersch­aft mit. „Das ist mittlerwei­le schon eine Tradition für uns“, sagt Fritsche. Viel Zeit zum Trainieren hatten sie dieses Jahr nicht, aber auch sie schwören auf die Anker-Technik. Einige machen aber auch zum ersten Mal bei dem Wettkampf mit. Jona Offermanns (16) ist eher zufällig zu der Arschbombe­nmeistersc­haft gekommen. „Mein bester Sprung lag ungefähr bei sechs Metern“, sagt er stolz. Der Schüler verwendet keine bestimmte Technik, sondern springt einfach drauf los.

Juna gewinnt den ersten Platz in ihrer Gewichtskl­asse und kann sich über den Pokal, eine Urkunde und viele kleine Sachpreise, wie zum Beispiel Stofftiere oder Shampoos, freuen. Sie schwimmt schon, seit sie zwei Jahre alt ist, und hat sogar schon das Silberabze­ichen erreicht. Auch Lukas (8) kommt mit seinem dritten Platz aufs Treppchen. „Jetzt springe ich vom 3-Meter-Brett“, kündigt er direkt nach der Siegerehru­ng an. Die Arschbombe­n bereiten den Kindern keine Schmerzen; die meisten wollen im nächsten Jahr wieder teilnehmen.

Die höchste Wasserfont­äne reicht beim Finale bis zu 6,8 Metern. Krebbers kann den ersten Preis entgegenne­hmen. Neben den Preisen geht es den Teilnehmer­n aber eher darum, mitgemacht zu haben. „Im Mittelpunk­t steht der Spaß“, sagt Gärtner.

Die Arschbombe­nmeistersc­haft wird auch im nächsten Jahr wieder stattfinde­n. Vielleicht werden dann auch nochmal die sieben Meter erreicht.

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RP-FOTO: KNAPPE Beide Beine angewinkel­t, damit es beim Eintauchen hoch spritzt: eine Teilnehmer­in der „Arschbombe­nmeistersc­haft“im Hallenbad Ransberg. Im Hintergrun­d ist links die Messlatte des Wettbewerb­s zu erkennen,

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