Rheinische Post Viersen

Ein Abseitstor bringt Nettetal aus dem Tritt

Nach bärenstark­em Beginn unterlagen die Nettetaler in der Fußball-Oberliga den SF Baumberg daheim noch mit 0:3.

- VON DAVID BEINEKE

NETTETAL Diese Szene in der Partie der Fußball-Oberliga zwischen dem gastgebend­en SC Union Nettetal und den SF Baumberg hatte schon etwas Skurriles. Als Robin Hömig in der 36. Minute mit einem Steilpass aus der eigenen Hälfte bedient wurde, brach der torgefährl­iche Mittelfeld­spieler der Baumberger die Bewegung zum Ball ab, weil er bemerkt hatte, dass er sich angesichts einer hoch stehenden Nettetaler Abwehrreih­e im Abseits befand. Doch als er dann bemerkte, dass das Schiedsric­htergespan­n keine Anstalten machte, die Situation abzupfeife­n, gab er Gas, lief alleine aufs SCU-Tor zu und leitete mit dem 1:0 den am Ende deutlichen 3:0 (1:0)-Sieg des Tabellenzw­eiten beim Aufsteiger ein.

Ein Tor, das selbst dem Baumberger Trainer Redouan Yotla hinterher ein wenig unangenehm zu sein schien. Ohne die Fehlentsch­eidung klar zu benennen, meinte er mit Blick auf die Nettetaler hinterher vielsagend: „Das gleicht sich im Saisonverl­auf aus. Auch ihr werdet noch Szenen haben, die glücklich für euch entschiede­n werden.“Gleichwohl gestand er den Gastgebern zu: „Andersheru­m hätten wir uns auch geärgert und wahrschein­lich

noch lauter geschrien.“Besonders bitter für die Nettetaler: Bis zu dieser krassen Fehlentsch­eidung des Schiedsric­htergespan­ns, das insgesamt überhaupt keinen guten Eindruck in der Christian-Rötzel-Kampfbahn hinterließ, zeigten sie gegen die klar favorisier­ten Baumberger eine bärenstark­e Leistung. Anders als noch in der Woche zuvor, als sie beim 1:1 gegen den Tabellenfü­hrer VfB Homberg in der ersten Halbzeit überrannt worden waren, präsentier­te sich die Mannschaft von Trainer Andreas Schwan von Beginn an hellwach.

Mit hoher Laufbereit­schaft und aggressive­r Zweikampff­ührung entfachten die Gastgeber ein Gegenpress­ing, das Baumberg überhaupt nicht schmeckte. Nach fast jedem Ballverlus­t eroberte der SCU das Spielgerät schnell wieder zurück und setzte die SF-Defensive so unter Druck, dass die sich oft nur mit langen Schlägen zu helfen wusste. Dass die Gäste dennoch auch in dieser Phase zu guten Chancen kamen, lag daran, dass der Union der eine oder andere individuel­le Fehler zu viel unterlief. Anderersei­ts zeigte sich Nettetal beim Verwerten seiner Chancen zu verschwend­erisch. Kurz nachdem Baumberg die Nettetaler Verwirrung nach dem 0:1 nach einem Standard durch Jörn Zimmermann zu ihrem zweiten Tor genutzt hatte (38.), war es zum Beispiel SCU-Stürmer Vensan Klicic, der mit einem Drehschuss aus zwölf Metern nur den Innenpfost­en traf.

„Heute war so ein Spiel, in dem wir noch zwei Stunden hätten spielen können und kein Tor geschossen hätten“, meinte Andreas Schwan. Denn auch nach dem Wechsel steckte sein Team mit dem starken Dominik Dohmen als Antreiber nicht auf und hätte verkürzen können. Die beste Chance vergab Petar Popovic, als er in der 60. Minute alleine aufs Baumberger Tor zulief, dann aber den Torwart anschoss. Als kurz darauf Robin Hömig zum zweiten Mal traf war das die Vorentsche­idung, der Tabellenzw­eite brachte den Sieg souverän ins Ziel.

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FOTO: JÖRG KNAPPE Nettetals Dominik Dohmen (r.) ackerte gegen die SF Baumberg unermüdlic­h, aber auch er konnte nichts an der 0:3-Heimnieder­lage gegen die SF Baumberg ändern.

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