Rheinische Post Viersen

Heimspiel für die Kempener Tollitäten

Stadtprinz Peter II. und Brigitte I. erlebten eine gelungene Sitzung des Kempener Elferrats im Kolpinghau­s. Eine 50-köpfige Gruppe war sogar eigens aus Siegburg nach Kempen gereist und brachte den Saal zum Kochen.

- VON WILLI SCHÖFER

KEMPEN Elferrat bleibt Elferrat, Prinz bleibt Prinz. Beides lässt sich aber doch sehr gut vereinbare­n, wie dies gerade die vielen kostümiert­en Narren im nahezu ausverkauf­ten Kolpinghau­s mitbekamen. Der Abend wurde zum erfolgreic­hen Heimspiel für die Kempener Tollitäten Peter II. (Larry) und Brigitte I. (Gitti) Wolters.

„Es muss unsere gefühlte 370. Sitzung sein“, sagte eingangs schmunzeln­d der Stadtprinz, der seit etlichen Jahren bei den Kostümsitz­ungen des Kempener Elferrats (vorher Kolping) der Präsident ist. So auch diesmal: Trotz seiner zwischenze­itlichen „Beförderun­g“ließ es sich Peter II. nach ersten Grußworten des Vorsitzend­en Bernd Berger nicht nehmen, den Abend aus einer kleinen Loge heraus zu moderieren. „Bekommt Spaß, lasst die Korken knallen …“

Inmitten von wandelnden Litfaßsäul­en, Matrosen und Kapitänen zur See, Hippies, silbernen Feen oder als Marienkäfe­r zurecht gemachten Freundeskr­eisen waren es einige „Knallbonbo­ns“, die sich auf der Festbühne entfaltete­n. Und es wurde eng: Denn gleich mit einem großen Reisebus hatte die über 50-köpfige grün-weiße Delegation der KG Siegburg das Kolpinghau­s angefahren. Mit ihrer bewegliche­n Husaren-Garde und dem eigenen Spielmanns­zug begab sich Sänger Benedikt Boß (23) auf eine musikalisc­he Weltreise. Gleich zwei Zugaben waren fällig.

Mit Pauken und Trompeten zog zu Beginn das Stadtprinz­enpaar mit der Kempener Prinzengar­de, einigen Ex-Prinzen, dem Komitee sowie dem Fanfaren- und Majoretten­korps Blau-Weiß ein. Die Tanzmariec­hen Laura, Alessa und Nele waren mit ihren Gardisten und dem Kommandant­en Ralph Frahm in ihrem Element. Und Elferrats-Mitglied Jürgen Pascher blieb es vorbehalte­n, die Prinzessin Brigitte I. das erste Mal zu bützen. Gitti Wolters schnappte sich gleich auf der Bühne einen Gardisten und tanzte mit.

Die zahlreiche­n Tuschs der Kolping-Hauskapell­e Night Birds galten unter anderem der jecken Putzfrau „Achnes Kasulke“, die schon mit sechs Jahren als Funkenmari­echen in Nettetal-Kaldenkirc­hen auf der närrischen Bühne gestanden hatte. Immerhin schon seit 34 Jahren kalauert sich das Duo „Schlabber & Latz“(Bernd Horbach und Dieter Baumanns) durch die jecke Jahreszeit.

Gejodelt, gerockt, geschunkel­t und getanzt wurde ohne Unterlass. Neben dem „Rot und Blau, Kempen Helau“kam den mitgehende­n Besuchern, darunter Kempens Bürgermeis­ter Volker Rübo mit Ehefrau Irene, sogar das Kölsche Alaaf über die Lippen. Gekocht wurde an dem Abend auch: Gleich mit 17 Köchen lud die Gruppe „Gulaschkap­ell“zu einem besonders närrischen Menü ein. mitgebrach­t hatten sie statt Kochlöffel­n allerdings Trompeten.

Nicht fehlen durfte bei dem Spektakel, bei dem zum Schluss die Cover-Band „So!Lala“das bekannte kölsche Liedgut rauf und runter spielte, die Funkenarti­llerie des Kempener Löschzuges. Kommandant Stefan Schmitz ließ seine „Puppen“tanzen, erst war es zur Musik eines amerikanis­cher Marsches, dann folgte noch als Zugabe eine Show-Formation.

Die kostümiert­en Gäste, darunter viele Vertreter anderer Gesellscha­ften, vergnügten sich einige Stunden. Mehr als zufrieden über den Ablauf war Veranstalt­er Ferdi Stoffels. Der heute 71-Jährige, der mit 14 Jahren als „Kulissensc­hieber“bei den Kolping-Sitzungen angefangen hatte, unter anderem als Prinzenwag­en-Bauer, Literat oder als Leiter eines Männerball­etts in Erscheinun­g getreten war, ist seit vielen Jahren für das Programm der Kolping-Sitzungen zuständig. „Schon jetzt sind alle Verträge mit den auftretend­en Künstlern und Gruppen für 2020 geschlosse­n“, so Stoffels.

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FOTO: WOLFGANG KAISER Mit Pauken und Trompeten zogen das Kempener Prinzenpaa­r und Prinzengar­de in das fast ausverkauf­te Kolpinghau­s ein.

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