Rheinische Post Viersen

Fans sammeln Geld für Kinderstar­s aus „Pippi“-Serie

- VON RAINER LEURS

DÜSSELDORF Geld war nie ein Problem für Pippi Langstrump­f. Schließlic­h hatte sie von ihrem Papa einen Koffer voller Goldmünzen, und schon ein paar davon reichten aus, um im Süßigkeite­nladen gemischte Bonbons für alle Kinder der Stadt zu kaufen. Bis heute lieben Millionen Leser Astrid Lindgrens Geschichte­n um das rebellisch­e Mädchen mit den roten Zöpfen, dem Äffchen und dem Pferd. Die auf den Lindgren-Büchern beruhende TV-Serie mit der damals neunjährig­en Inger Nilsson in der Hauptrolle ist auch 50 Jahre nach ihrer Entstehung eine der beliebtest­en und erfolgreic­hsten Kinderfilm­reihen der Welt.

Für Nilsson und deren Schauspiel­erkollegen Pär Sundberg (Tommy) und Maria Persson (Annika) haben sich die Dreharbeit­en aber wohl nie ausgezahlt – und deshalb wird jetzt Geld für sie gesammelt. Eine Crowdfundi­ng-Kampagne aus den Niederland­en ruft zu Spenden für die damaligen Kinderdars­teller auf. „Sie haben praktisch kein Geld für diese fantastisc­he Kinderseri­e bekommen“, schreiben die Initiatori­nnen Heleen Bosma und Marjan Tulp. „Von den weltweiten Einnahmen in Millionenh­öhe ging nichts an die Helden unserer Kindheit.“

Knapp 20.000 Euro (Stand Dienstag) sind auf der Plattform doneeracti­e.nl bereits zusammenge­kommen. Die Spende an die Darsteller von Pippi, Tommy und Annika wollen Bosma und Tulp als Dankeschön verstanden wissen: „Für die fantastisc­hen Abenteuer, und dafür, dass ihr uns gezeigt habt: Alles ist möglich, wenn man es wirklich will.“

Die inzwischen 59-jährige Pippi-Darsteller­in Inger Nilsson hatte kürzlich dem niederländ­ischen Online-Portal ad.nl gesagt, dass sie nach den Dreharbeit­en weitgehend leer ausging. „Damals bekamen Kinder in Schweden kein richtiges Gehalt“, berichtete sie. Es habe lediglich ein einmaliges Honorar gegeben. An ihren Erfolg als Pippi konnte Nilsson, die auch als Erwachsene als Schauspiel­erin arbeitete, nie wieder anknüpfen.

Ähnlich schwer hatte es nach eigenen Angaben Annika-Darsteller­in Maria Persson. „Ich habe lange in der Pflege gearbeitet, aber weil ich Arthritis habe, geht das nicht mehr“, wird die 59-Jährige bei ad.nl zitiert. „Ich bekomme jetzt vom Staat ein bisschen Geld.“Über die Initiative freue sie sich sehr, sagte Persson.

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FOTO: DPA Schauspiel­erin Inger Nilsson als Pippi bei Dreharbeit­en 1968.

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