Neues Zentrum: Politik steht zu ihrem Beschluss
ST. HUBERT (rei) Kempens Bürgermeister Volker Rübo hat am Mittwochabend die Vertreter der Politik in der internen Sitzung des Ältestenrates über die Absicht der Stadtverwaltung informiert, aus weiteren Planungen für das Begegnungszentrum in der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule in St. Hubert auszusteigen. Beschlüsse werden in diesem Gremium nicht gefasst. Für die nächste Sitzung des Kempener Stadtrates wird nun von der Verwaltung eine Vorlage erarbeitet, die auch die Kostensituation darstellen soll. Wie berichtet werden die Kosten für den Umbau des alten Schulhauses inzwischen auf rund 900.000 Euro beziffert. Geplante Landesmittel wird es dazu nur geben, wenn das Projekt bis Ende 2019 umgesetzt ist. Das erscheint nach Einschätzung der Stadt derzeit unrealistisch.
In einer Bewertung hielten sich Sprecher der Ratsfraktionen am Donnerstag auf Anfrage unserer Redaktion zurück. Die Fraktionen haben zum Teil noch internen Beratungsbedarf und wollen sich bei der Ratssitzung äußern. SPD und Grüne fühlen sich aber an den Ratsbeschluss vom Dezember 2018 gebunden, das Projekt auch ohne Landesförderung zu realisieren. Gleichwohl ist bei beiden Parteien die Verärgerung über die Entwicklung groß, wie Andreas Gareißen (SPD) und Joachim Straeten (Grüne) betonten. Seit 2016 werde an dem geplanten Begegnungszentrum nun schon „heumgewerkelt“(Straeten), und nichts Zählbares sei dabei herausgekommen. Das Zentrum sei aber nach wie vor wichtig für die Quartiersentwicklung in dem Stadtteil. Auch die CDU fühlt sich zunächst an den Ratsbeschluss gebunden, wie Fraktionschef Wilfried Bogedain sagte. Fakt sei aber auch, dass der Umbau wesentlich teurer werde und es keine Fördermittel dafür geben werde. Das Projekt solle nicht „auf Biegen und Brechen“umgesetzt werden. Die CDU will zunächst den aktuellen tatsächlichen Bedarf geprüft wissen. Seit 2016 hätten sich die Voraussetzungen für ein Integrationszentrum für Flüchtlinge geändert. Geprüft werden solle auch, ob die Arbeit der Volkshochschule oder von „Kempen hilft“nicht auch anderswo „vernünftig“geleistet werden könne, so Bogedain.