Rheinische Post Viersen

Nettetal kommt schlecht aus der Winterpaus­e

Die Oberliga-Fußballer des SCU verloren das Heimspiel gegen Ratingen 0:3. Nach der Pause verdienten sich die Gäste den Sieg.

- VON DAVID BEINEKE FOTO: JÖRG KNAPPE

NETTETAL Gleich zwei Premieren hielt die erste Partie des Fußball-Oberligist­en SC Union Nettetal nach der Winterpaus­e bereit. Zugang René Jansen macht sein erstes Punktspiel für die Nettetaler, und bei den Gästen von Germania Ratingen trat erstmals der in der Christian-Rötzel-Kampfbahn alles andere als unbekannte Georg Mewes offiziell in seiner neuen Rolle als Sportliche­r Leiter auf. Unterschie­dlicher hätten die Reaktionen hinterher nicht ausfallen können: Denn während Jansen angesichts einer 0:3 (0:0)-Niederlage nach einer durchwachs­enen Vorstellun­g seines Teams Trübsal blasen musste, durfte sich der inzwischen 70-jährige Mewes über einen verdienten Sieg seiner Ratinger freuen. Der erste in dieser Saison gegen den SCU nach zuvor zwei Niederlage­n in Meistersch­aft und Niederrhei­npokal.

„In der ersten Hälfte waren wir überhaupt nicht gut. Dann haben wir in der Halbzeit umgestellt und haben es dann viel besser gemacht. Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung“, sagte Mewes, der im Winter das Fach gewechselt hat. Denn nach Jahrzehnte­n auf der Trainerban­k verließ er den Landesligi­sten SV Hönnepel-Niedermörm­ter, mit dem er zuvor große Erfolge gefeiert hatte, um seine Kompetenz in anderer Funktion und bei einem anderen Verein einzubring­en. Dass er auch die Nettetaler von 2006 bis 2008 schon mal in der Landesliga trainiert hatte, war am Sonntag zu merken. Denn Mewes kannte sich bestens aus und wurde überall herzlich begrüßt. Für René Jansen war der erste Pflichtspi­elauftritt im neuen Trikot dagegen von Beginn überaus mühevoll. Er begann auf dem rechten Flügel und wechselte sich im Laufe des Spiels mit Dominik Dohmen, seinem Pendant auf der linken Seite ab, doch Akzente konnte er nicht setzen. Auch nicht, als er gegen Ende zentral Stürmte.

Der neue, vom SV Straelen gekommene Mann mühte sich zwar wie seine Kollegen redlich, doch gelingen wollte nicht viel. Immerhin, durch konzentrie­rte Defensivar­beit und großen Einsatz gelang es zwar, die starke Ratinger Offensive auszuschal­ten, doch im eigenen Angriffssp­iel ging wenig. Zu viele Stockfehle­r verhindert­en ein geordnetes Aufbauspie­l, zu behäbige Kombinatio­nen ließen kein Tempo ins Nettetaler Spiel kommen, so dass auch die Gäste nur selten Probleme hatten, Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalt­en. Nur einmal wurde es gefährlich, als SCU-Stürmer Dimitrios Touratzidi­s nach einer schönen Einzelleis­tung den Pfosten traf (34). Kurz zuvor hatten die Ratinger durch Ex-Profi Moses Lamidi ihre beste Chance gehabt, doch Torwart Robin Krahnen reagierte glänzend.

Nach der Pause brachten die Gäste Emrah Cinar als Spitze, zogen

Lamidi dahinter zurück und stellten auf 4:3:3 um. Der entscheide­nde Schachzug, denn spätestens nach dem 1:0 durch Cinar, gewannen die Ratinger mit jeder Minute an Dominanz während den Nettetaler­n analog dazu die Partie immer mehr entglitt. Die Germanen präsentier­ten sich jetzt viel aggressive­r und gewannen im Pressing so gut wie jeden Zweikampf. So scheiterte fast jeder Angriffsve­rsuch der Nettetaler frühzeitig, der Ball kam postwenden­d zurück und sorgte für Druck. So waren die Treffer durch Yassin Merzagua (66.) und den enorm laufstarke­n Emrah Cinar nur folgericht­ig. Wobei die Nettetaler bei allen Gegentoren eine ungewohnte Passivität an den Tag legten. „Da waren wir einfach nicht handlungss­chnell genug. Wobei Ratingen vorne auch eine super Qualität hat“, meinte Andreas Schwan. Der SCU-Trainer wollte sich aber nicht allzu lange mit der Niederlage aufhalten. „Im nächsten Spiel gegen den SC-West treten wir anders auf.“Dann wieder mit René Jansen, aber ohne Georg Mewes auf der Gegenseite.

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Nettetals Innenverte­idiger Frederik Verlinden (r.) hatte mit Ex-Profi Moses Lamidi im Heimspiel gegen Ratingen seine liebe Mühe. SCU-Winterzuga­ng René Jansen schaut im Hintergrun­d gespannt zu.

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