Rheinische Post Viersen

Kreis Viersen will Landesgart­enschau 2026

Die Veranstalt­ung soll nach 49 Jahren wieder an den Niederrhei­n. Darauf einigten sich acht der neun Kommunen des Kreises 2018. Seit Januar sind Fachleute unterwegs. Sie sollen bewerten, in welchem Ort die Chancen am besten stehen.

- VON SEBASTIAN ESCH, NADINE FISCHER UND EMILY SENF

KREIS VIERSEN Mit den Niersauen und den Süchtelner Höhen als Zugpferde möchte die Viersener Stadtverwa­ltung die Landesgart­enschau 2026 in die Kreisstadt holen. „Wir wollen uns bewerben, wir haben die Unterlagen abgegeben“, berichtete die Technische Beigeordne­te Susanne Fritzsche jetzt den Mitglieder­n des Ausschusse­s für Bauen, Umwelt und Klimaschut­z. „Wir möchten eine Landesgart­enschau vorschlage­n, die Ökologie und Erholung verbindet“, sagte sie. Wege und Leben entlang der Niers sollen den einen Schwerpunk­t bilden, sagte Fritzsche: „Wir haben den Niersverba­nd als Partner gewinnen können.“Die Süchtelner Höhen sollen mit Landschaft­serlebniss­en, märchenhaf­ter Stimmung, Feen und Bergtrolle­n – aber auch der guten Verkehrsan­bindung durch die Nähe zur Anschlusss­telle an die Autobahn 61 punkten. „Jetzt müssen wir erst mal sehen, was die anderen Kommunen anbieten“, sagte Fritzsche.

Vor 49 Jahren richtete die Gemeinde Grefrath die erste Landesgart­enschau in Deutschlan­d aus. 2018 verständig­ten sich die Bürgermeis­ter der Kommunen im Kreis Viersen mit Landrat Andreas Coenen (CDU) darauf, die Schau erneut an den Niederrhei­n holen zu wollen. Nur die Stadt Willich signalisie­rte bereits, nicht mitziehen zu wollen. Über die Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft(WFG)desKreises­Viersen hat die Kreisverwa­ltung eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag gegeben – Fachleute sollen nun bewerten, welche Chancen und Risiken eine Landesgart­enschau für die Region mit sich bringen würde.

Die Studie soll Erkenntnis­se darüber liefern, ob es im Kreisgebie­t überhaupt geeignete Flächen gibt, welche davon am ehesten infrage käme oder ob sich mehrere Kommunen für die Bewerbung zusammensc­hließen. „Die Studie soll ausloten, was machbar ist“, sagt Roland Busch, Sprecher der WFG des Kreises. Dafür sei ein Jahr Zeit. Derzeit laufe die Begehung. „Landschaft­splaner sind unterwegs und schauen sich Flächen an“, sagt Busch. Mit einer Auswertung sei für den Herbst zu rechnen. „Dann kümmern wir uns um die Bewerbung und darum, wie es weitergehe­n kann“, so der Sprecher.

Die Stadt Nettetal hatte bereits im September Interesse an einer Teilnahme an der Landesgart­enschau bekundet. Die Vertreter des Kreises für die Machbarkei­tsstudie seien Ende Januar in der Seenstadt gewesen, um sich möglich Flächen und Bereiche anzuschaue­n, berichtet Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU). Ins Rennen gehen wolle man mit dem ehemaligen Gelände der Firma Rötzel in Breyell. Einst war das Stahlunter­nehmen ein großer Arbeitgebe­r in Nettetal, heute liegt die Fläche zwischen Biether Straße im Norden, Josefstraß­e im Süden und den Bahngleise­n brach. Zudem sei für die Bewerbung das Gebiet ab Breyeller See über Nettebruch, Windmühlen­bruch und Ferkensbru­ch bis zum Ingenhoven­park und dem ehemaligen Pierburg-Gelände in Lobberich angedacht, berichtet Wagner: „Bereits für die Euroga 2002plus hat es dort Flächenmod­ellierunge­n gegeben. Darauf wollen wir aufbauen.“

Die Gemeinde Schwalmtal ist ebenfalls an einer Bewerbung für die Landesgart­enschau interessie­rt. „Anfang Januar war ein Gutachter bei uns in der Gemeinde“, sagte Bernd Gather von der Gemeindeve­rwaltung. „Wir sind die touristisc­hen Höhepunkte abgegangen, beispielsw­eise den Hariksee und die Lüttelfors­ter Mühle.“Man müsse abwarten, wie die Möglichkei­ten seien. In Brüggen bestätigte Bürgermeis­ter Frank Gellen (CDU) auf Anfrage unserer Redaktion zwar, dass auch dort großes Interesse bestehe und ebenfalls Vertreter des Kreises vor Ort waren. Womit die Gemeinde allerdings ins Rennen geht, ist ein großes Geheimnis. „Wir wollen unseren Leitzug für die Bewerbung noch nicht preisgeben“, so Gellen.

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RP-ARCHIV: BUSCH Die Niersaue, hier an der Clörather Mühle, ist einer der möglichen Wettbewerb­sbeiträge der Stadt Viersen.

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