Sonne, Regen und Schnee in der Viersener Festhalle
Beim Mitmachkonzert „Und nun — das Wetter!“konnten Kinder mehr über Klassik erfahren und Teil der Aufführung werden.
VIERSEN Der Regen trommelt aus Regenstäben auf die kleinen Zuhörer herab, dann erklingen die lauten Donnerschläge von der großen Trommel. Einige halten sich die Ohren zu, als es aufklart und Rosalinde Guckindieluft (Claudia Runde) in ihrem Wetterbericht fortfahren kann. Sendesaal für Rosalindes „Unterwegs mit Guckindieluft – Windund Wolkenaussichten des Tages“ist aber nicht etwa ein Fernsehstudio, sondern die Bühne der Viersener Festhalle.
Bei dieser besonderen Art von Wetterbericht handelt es sich um das Kinderkonzert „Und nun – Das Wetter! Klimawandel im Konzertsaal“. Damit wird die Kinderkonzertreihe Fidolino fortgesetzt, die Claudia Runde 2005 ins Leben gerufen hat. Jetzt war sie mit ihrem Programm in der Festhalle zu Gast. Mit dabei waren die Musikerinnen Charlotte Hahn und Audrey Lehrke, die Runde mit Percussion unterstützten.
Ebenfalls dabei war Celsius, Rosalindes Rabe, der an dem ganzen Wetterchaos überhaupt erst schuld ist. Und so lädt Rosalinde Guckindieluft alle Kinder und Erwachsenen ein, sich ihre Sendung anzuschauen – nichtsahnend, dass Celsius die Vorhersagen durcheinanderbringt. Es beginnt ganz harmlos mit Sonnenschein zu Richard Bennetts „Summer Music“, als der Sibelius-Nebel auftaucht. Zu „Finlandia“von Jean Sibelius schwingen die Jungen und Mädchen dann ihre Nebelbänder und werden damit vom Zuhörer selbst zu einem Teil des Konzertes. Über Regen, Schnee und Eis reicht das Spektrum bis zum großen Gewitter und Windstürmen. Die legen sich erst, als Celsius ein leckeres Eis bekommt und sich die echte Wetterexpertin Rosalinde den Vorhersagen widmen kann.
„Ich habe nach einem Konzept für Kinder gesucht, bei dem sie selbst mit ihrer Erfahrungswelt anknüpfen können. Das Thema Wetter ist sehr vielfältig und so entstand die Idee für dieses Konzert“, erklärt Runde. Der Fokus liegt dabei auf der Musik. Die Szenen werden als Unterstützung eingesetzt, um zum Stück hin- oder wegzuführen. Alle gespielten Werke gehören zur klassischen Musik. „Ich komme aus der Klassik und kann deshalb auch diese Art von Musik vermitteln. Dass Kindern im Vorschulalter klassische Musik vermittelt wird, gibt es seit circa zehn bis fünfzehn Jahren“, sagt die Künstlerin.
Und dass das bei den Jungen und Mädchen gut ankommt, sieht man: Als die Kinder nach dem Stück auf die Bühne und die Instrumente testen dürfen, bilden sich lange Schlangen vor dem Marimbafon und der großen Trommel.