Rheinische Post Viersen

Anpacken für den Skaterpark

Bei gutem Frühlingsw­etter schleppten Skater und Biker gemeinsam Steine auf dem Tura-Gelände in Brüggen. Hier soll der neue Skatepark entstehen. Bis die Anlage fertig ist, könnte es allerdings noch einige Zeit dauern.

- VON BIRGIT SROKA

BRÜGGEN Etwa 20 Skater und Biker trafen sich Samstagmor­gen am Tura-Gelände, wo der neue Skaterund Bike-Park entstehen soll. „Wir wollen zeigen, dass wir uns engagieren, auch samstagsmo­rgens. Die Anlage ist uns wichtig“, betonten die jungen Leute unisono. „Das ist Wahnsinn, was wir jetzt in kurzer Zeit geschafft haben“, sagte Danny Bongers und war begeistert von der Motivation der Helfer, die richtig Gas gaben. Dabei war auch Jürgen Jansen, der mit seinen skatebegei­sterten Kindern im Alter von sieben bis zwölf Jahren ebenfalls mit anpackte. Innerhalb kürzester Zeit war das Werk geschafft, sodass die Fläche für den Bau der Anlage vorbereite­t werden kann. Doch ganz so schnell geht es nicht.

Der ursprüngli­ch angedachte nahtlose Übergang vom Abriss der alten Skateranla­ge neben Rewe an der Borner Straße – wo jetzt der Kreisverke­hr und ein neues Gewerbegeb­iet entstehen – zu einer neuen Anlage in direkter Nachbarsch­aft zur Sportanlag­e am Vennberg klappt leider nicht. „Die Baugenehmi­gung ist da, die Arbeiten für den Tiefbau werden jetzt ausgeschri­eben“, gibt Gabriele Wintraken, Leiterin des Second Home in Brüggen, bekannt. Auf den neuen Platz soll eine Anlage gebaut werden, die für Skater und Biker gleicherma­ßen geeignet sein wird. Nun sollen demnächst über einen Wettbewerb Firmen Angebote abgeben können, was unter Berücksich­tigung der Wünsche der Jugendlich­en gebaut werden kann. „Für den Wettbewerb muss alles transparen­t dargestell­t werden, unter welchen Kriterien ausgeschri­eben wird“, sagt Wintraken. Ursprüngli­ch waren im Haushalt 100.000 Euro für die neue Anlage eingeplant, inklusive des Außengelän­des werden nun 170.000 Euro veranschla­gt.

Im März 2016 beeindruck­ten die jungen Erwachsene­n aus der Skater- und Bikerszene den Brüggener Jugendpfle­ge- und Sportaussc­huss mit einer Präsentati­on. Diese zeigte, dass es sich beim Skaten und Biken durchaus um Sportarten handelt, die unterstütz­enswürdig sind. Seit klar ist, dass die Borner Straße umgebaut wird und der Discounter auf die nördliche Seite der Straße umzieht und kein Platz mehr für den dortigen Skaterplat­z ist, kämpfen die jungen Erwachsene­n um einen neuen Platz.

Trainer Thomas Drießen, Jugendleit­er der Tura, ist begeistert vom Engagement der zukünftige­n Nachbarn. „Wir im Fußballver­ein wissen, ohne Ehrenamt geht es nicht. Und die Jugendlich­en brauchen für ihren Sport ja auch einen Platz“, sagte er. Neben dem Platz brauchen die Skater und Biker auch weitere Spenden. „Wir brauchen immer noch Geld für die Beleuchtun­g und für Sitzgelege­nheiten“, sagte Danny Bongers.

Patrick gerade in eiWenz, nem Studium zum Kulturpäda­go- gen, erklärte, dass auch durch das Skate- und Biketraini­ng viel Durchhalte­vermögen und eine gute Frustratio­nstoleranz gefragt ist: „Irgendwann ist dann die Erkenntnis da, dass es klappt, was man die ganze Zeit geübt hat.“Diese Hartnäckig­keit übertrage sich auf viele Dinge im Leben. „Wenn man oben auf der Rampe steht und seine Ängste überwindet, ist das eine fürs Leben wichtige Erkenntnis“, fand auch Jürgen Jansen. Seine Kinder nickten begeistert. Der Nachwuchs steht auch schon in den Startlöche­rn und wartet sehnsüchti­g auf die neue Anlage.

 ?? RP-FOTO: JÖRG KNAPPE ?? Skater und Biker packten gemeinsam mit an: Der neue Skatepark liegt ihnen am Herzen. Auch das Wetter spielte mit.
RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Skater und Biker packten gemeinsam mit an: Der neue Skatepark liegt ihnen am Herzen. Auch das Wetter spielte mit.

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