Kaldenkirchener Optiker unterstützen Spendenprojekt
Nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe lässt der gemeinnützige Verein Ein-Dollar-Brille in Entwicklungsländern in Afrika, Asien und Südamerika optisch gute und doch preiswerte Brillen herstellen. Die sollen sich auch arme Menschen mit Sehschwächen leisten können. Unterstützt wird der Verein auch von gut einem Dutzend Augenärzten und Optikern im Kreis Viersen, unter ihnen die Optikermeister Stefanie und Gerd Inderelst aus Kaldenkirchen.
„Wir erleben täglich, dass Menschen sich mit guten Brillen im Alltag besser zurechtfinden, und diese Möglichkeit sollten selbstverständlich auch arme Menschen haben“, sagt Gerd Inderelst (62). Tochter Stefanie (41) ergänzt: „Uns geht es wie den meisten Menschen in Deutschland vergleichsweise gut, da ist es nur gerecht, wenn wir zum Ausgleich etwas für andere tun, die es schwerer haben.“In ihrem Optik-Fachgeschäft haben sie die Ein-Dollar-Brille-Spendenbox aufgestellt. Bei Serviceleistungen, die Optiker ihren Kunden kostenlos anbieten – etwa den Bügel einer Brille zu richten –, bitten sie um Spenden.
Aus Gesprächen mit Augenärzten aus Indien wisse er, sagt Inderelst, wie sehr arme Menschen mit Sehstörungen auf Unterstützung angewiesen sind: „Da geht einem durch den Kopf, wie wertvoll es ist, richtig sehen zu können.“Nach dem Konzept, für das Vereinsgründer Martin Aufmuth aus Erlangen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurde, werden Brillen in armen Ländern vor Ort produziert: Mittels einer Biegemaschine werden die Gestelle aus Federstahldraht hergestellt, in die kratzfeste Brillengläser eingeklinkt werden. Produktionskosten für eine Brille: ein Dollar. In den Dörfern führen Optiker Sehtest durch.
Rund 170.000 Betroffenen in acht Ländern konnte so geholfen werden. Das gelinge „auch durch die Unterstützung von Institutionen, Augenärzten und Optikern in Deutschland“sagt Christoph Boosfeld vom Verein. Gerd Inderlest: „Wenn die Spendenbox voll ist, runden wir den Betrag auf und überwiesen ihn an Ein-Dollar-Brille.“jobu