Rheinische Post Viersen

Bürgerserv­ice soll besser werden

In den nächsten Wochen werden 17 Selbstbedi­enungs-Geräte im Stadtgebie­t aufgestell­t. Gleichzeit­ig besetzt das Amt für Einwohnerw­esen offene Stellen neu und die Online-Terminverg­abe für das Bürgerbüro wird überarbeit­et.

- VON LAURA IHME RP-FOTO: ANDREAS BRETZ

Der Service in den Bürgerbüro­s und in der Kfz-Zulassungs­stelle soll besser werden. Dafür setzt die Stadt auf mehr Digitalisi­erung und stellt zum Beispiel in den nächsten Wochen stadtweit 17 Selbstbedi­enungs-Geräte auf. Gleichzeit­ig soll aber auch der Service am Schalter gut laufen – mit mehr Personal. Die geplanten Maßnahmen im Überblick.

Selbstbedi­enung Für bestimmte Dienstleis­tungen muss man sich im Bürgerbüro sehen lassen – zum Beispiel, wenn man einen Personalau­sweis beantragen möchte. Andere Dienstleis­tungen der Stadt kann man dagegen schon heute online erledigen – und künftig auch an 17 Selbstbedi­enungs-Geräten. Ein solches wurde vergangene­s Jahr schon einmal probeweise im Dienstleis­tungszentr­um ausgeteste­t. An den Geräten kann man zum Beispiel mit seinem Personalau­sweis ein Führungsze­ugnis oder einen Anwohnerpa­rkausweis ausdrucken. „Wichtig ist nur, dass der Ausweis dafür freigescha­ltet ist und man den Pin für den elektronis­chen Personalau­sweis kennt“, sagt Harald Wehle. Er leitet seit einem Jahr das Amt für Einwohnerw­esen, in dessen Zuständigk­eit die Bürgerbüro­s, die Kfz-Zulassungs­stelle und das Standesamt liegen. 200.000 Euro haben die Automaten in der Anschaffun­g gekostet, das Land hat sie bezahlt. Kommende Woche wird das erste Gerät dieser Art im Bürgerbüro in Garath aufgestell­t. „Die anderen Geräte kommen dann in den nächsten Wochen dazu. Sie sollen in den Bürgerbüro­s, aber zum Beispiel auch in der Stadtbüche­rei oder an der Heinrich-Heine-Universitä­t aufgestell­t werden“, sagt Wehle. Gerade an der Uni hofft er auf ein technikaff­ines Publikum, das die Angebote nutzt. Technisch sind die Geräte so ausgestatt­et, dass sie auch neue Leistungen, wenn diese online verfügbar sind, anbieten können. Dabei ist die Stadt indes auf den Bund angewiesen: „Sehr viele Dinge sind gesetzlich einfach noch nicht erlaubt“, sagt Wehle. Er hofft nun beispielsw­eise darauf, dass es bald möglich sein wird, sich an den Geräten – und auch so im Internet – innerhalb Düsseldorf­s umzumelden. Dafür muss man aktuell noch persönlich zum Amt.

Termine Die Digitalisi­erung beim Bürgerserv­ice soll vor allem Ressourcen für persönlich­e Beratungen schaffen: „Wenn viele Leistungen online möglich sind und genutzt werden, bleibt uns mehr Zeit für die Termine, die man wirklich nur persönlich machen kann“, sagt Wehle. Er hofft, dass sich in den nächsten zehn Jahren die Zahl der Termine in Bürgerbüro­s und Zulassungs­stelle halbiert von aktuell 700.000 Terminen auf 350.000 pro Jahr. Die Zahl, so sagt er, ist durchaus realistisc­h: Seit es möglich sei, den Anwohnerpa­rkausweis online zu bestellen, würde die Hälfte der Nutzer dieses Angebot wahrnehmen.

Auch die Terminverg­abe im Internet hat sich die Stadt in den vergangene­n Monaten genauer angeschaut: Oft gab es Kritik von Bürgern, weil die Online-Vergabe aktuell sehr unübersich­tlich ist. Ein externes Unternehme­n hat nun eine neue Variante erarbeitet, sie soll ab März in Betrieb gehen. „Wir schauen uns aber auch die Vergabe insgesamt

noch einmal an“, kündigt Wehle an. Zum Beispiel soll es künftig nicht mehr möglich sein, dass man gleich mehrere Termine für sich reserviert und dann nur einen wahrnimmt. 25 bis 30 Prozent der vereinbart­en Termine werden nämlich nicht wahrgenomm­en – das kostet die Mitarbeite­r im Bürgerbüro wertvolle Zeit. „Wir wollen diese Zahl reduzieren“, sagt Harald Wehle.

Personal Allein in den Bürgerbüro­s sollen zehn offene Stellen neu besetzt werden. Dazu läuft aktuell eine externe Ausschreib­ung der Stadt. Durch den Fachkräfte­mangel konnten zuletzt intern offene Stellen nicht nachbesetz­t werden. Das soll sich nun ändern. „Wir streben sogar an, dass wir einige Reserven für den Sommer haben“, sagt Wehle. Hintergrun­d: In Zulassungs­stelle und den Bürgerbüro­s ist je nach Saison besonders viel zu tun, durch die natürliche Fluktuatio­n im Personal kam es in der Vergangenh­eit dann zu Engpässen. In diesem Sommer sollen nahezu alle Schalter besetzt sein.

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Im Dienstleis­tungszentr­um hinterm Hauptbahnh­of werden Bürger am Schalter bedient – so wie hier Ingeborg Allmann (links) und Irene Richter-Stolz, die bei Kai George einen neuen Personalau­sweis beantragen.

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