Rheinische Post Viersen

Prozess um WürgeAttac­ke in der Armenküche

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(wuk) Mit einer heftigen Würge-Attacke hätte ein 43-jähriger Psychiatri­epatient im Mai 2018 einen anderen Bedürftige­n in der Warteschla­nge der Armenküche fast getötet. Davon geht der Staatsanwa­lt aus, will den Mann daher nun als gemeingefä­hrlich in eine geschlosse­ne Klinik einweisen lassen.

Beim Landgerich­t hat am Dienstag der Prozess begonnen. Dabei ließ der 43-Jährige über seinen Anwalt ausrichten, er wolle die Tat zugeben – aber der Streit sei „eher vom Kontrahent­en ausgegange­n“. In einer anderen Version gab der Beschuldig­te an, er habe vom Bundesnach­richtendie­nst (BND) eine entspreche­nde Order bekommen.

Laut Gutachten leidet der 43-Jährige unter einer paranoiden Schizophre­nie. Schon als Schüler war er in Behandlung gewesen, hatte später eine Kochlehre abbrechen müssen, war danach jahrelang bei einem Paketdiens­t tätig gewesen. Danach auf Sozialunte­rstützung angewiesen, war die Armenküche am Burgplatz zu seinem festen Anlaufpunk­t geworden.

Am Tattag sei er vor der Essensausg­abe von dem Wartenden hinter ihm bedrängt, dann „angegriffe­n“worden. Mit beiden Händen umschloss er den Ermittlung­en zufolge den Hals des Kontrahent­en. Jetzt, so der Verteidige­r, sei der 43-Jährige „medikament­ös so eingestell­t, dass er in einer solchen Situation nicht mehr so handeln würde“. Ob er trotzdem als Gefahr für die Allgemeinh­eit gilt, will das Gericht Anfang März entscheide­n.

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