Hier verbaut die Bahn 10,7 Milliarden Euro
Der Konzern geht das Thema Investitionsstau an und will die Infrastruktur auf Vordermann bringen. Kunden müssen sich zu Hochzeiten auf 800 Baustellen am Tag einstellen. Ungemach droht in NRW von den maroden Brücken.
DÜSSELDORF Bahnpendler zwischen Krefeld und Düsseldorf benötigen in den kommenden Wochen eines im Übermaß: Geduld. Wegen Bauarbeiten wird die Strecke vom 25. Februar bis zum 18. März mit Unterbrechungen gesperrt, Züge werden nach Duisburg umgeleitet. Grund sind Brückenarbeiten in Meerbusch-Osterath.
Für die Bahn beginnt in diesen Tagen die Baustellensaison 2019. Rund 10,7 Milliarden Euro und damit eine Milliarde mehr als im Vorjahr werden in den Neu- und Ausbau der Infrastruktur gesteckt. Die Aufarbeitung des Investitionsstaus, die Reaktivierung stillgelegter Strecken, die Modernisierung von Stellwerken und Gleistechnik – all dies wird in den kommenden Monaten zur Geduldsprobe für die ohnehin schon gebeutelten Zugreisenden und Bahnbeschäftigten. In Hochzeiten würden es 800 Baustellen am Tag sein, teilte der Konzern mit. Um die Schmerzen so gering wie möglich zuhalten, hat er sogenannte Plankorridore eingerichtet. Nach dem Motto, „schnell und schmutzig“werden Arbeiten in benachbarten Bauabschnitten „in zeitlich sinnvolle Korridore“zusammengefasst. Zudem hat die Bahn mit ihrem Lagezentrum Bau eine Art Spezialeinheit eingerichtet, deren einzige Aufgabe die Minimierung der Folgen für die Kunden ist.
Auch NRW ist mit mehreren Großprojekten in diesem Jahr betroffen. Die bereits begonnenen Arbeiten am Nadelöhr Köln werden fortgeführt. So stehen beispielsweise Weichenerneuerungen an der Hohenzollernbrücke an. Den größten Brocken macht nach derzeitigem Stand wohl das intern nur „Megabündel“genannte Maßnahmenpaket in den Sommerferien aus. Konkret bedeutet dies die dritte Vollsperrung der Strecke zwischen Duisburg und Essen, einen Ausbau der Fernverkehrsstrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf-Flughafen sowie Baustellen im Bereich Oberhausen–Wesel. Hinzu kommen Einschränkungen durch Brückenbauarbeiten in Bielefeld, die zu Störungen auf der Achse zwischen Köln und Berlin bis in den Herbst hinein sorgen.
Lothar Ebbers, Sprecher beim Fahrgastverband Pro Bahn NRW, weist auf zwei mögliche Risiken hin: „Um die Baumaßnahmen wie geplant umsetzen zu können, muss die Bahn auch ausreichend Baufirmen finden, die die Dinge umsetzen. Immer häufiger bekommt sie aber schon bei kleineren Aufträge Probleme.“Zudem blickt er mit Sorge auf die zahlreichen maroden Brücken in NRW. Viele der Bauwerke – insbesondere die über die Wasserstraßen – seien 100 Jahre alt. „Bei