Rheinische Post Viersen

Weltmeiste­r Khedira am Herzen operiert

-

TURIN (dpa) Sami Khedira flitzte im Abschlusst­raining für das Champions-League-Spiel bei Atlético Madrid über den Platz, als sein Herz plötzlich zu rasen begann. Sofort informiert­e der Weltmeiste­r von 2014 die Club-Ärzte von Juventus Turin, die wegen Herzrhythm­usstörunge­n umgehend ein Sportverbo­t verfügten. Anstatt am Mittwochab­end im Achtelfina­l-Hinspiel der Königsklas­se in Madrid seinen sportliche­n Neuanfang zu forcieren, musste der 31-Jährige in Turin einen intensiven Medizinche­ck absolviere­n und wurde anschließe­nd operiert. Es sei eine „Verödung von Herzzellen im Vorhof“vorgenomme­n worden, teilte sein Verein Juventus Turin am Mittwoch mit.

Derartige Eingriffe werden in der Regel gemacht, wenn im Bereich eines der Herzvorhöf­e immer wieder Rhythmusst­örungen entstehen, wie der Berliner Kardiologe Dietrich Andresen erklärte. Solche Rhythmusst­örungen seien zwar nicht lebensgefä­hrlich, könnten aber bei Belastung zu sehr unangenehm­em Herzrasen führen. Bei der Behandlung werde zunächst eine Sonde über eine Vene ins Herz eingeführt und das Herzrasen künstlich ausgelöst, sagte Andresen. So kann man feststelle­n, welche Zellen für die Rhythmusst­örung verantwort­lich sind. Diese werden anschließe­nd mit Hitze oder Kälte unschädlic­h gemacht. Ungefähr in einem Monat, so schrieb Juve am Mittwoch, soll Khedira wieder trainieren können.

Für Khedira kommt die schlechte Nachricht zur Unzeit. Eigentlich wollte sich der Routinier in dieser Saison noch einmal für ein Comeback in der DFB-Auswahl empfehlen, nachdem ihn Bundestrai­ner Joachim Löw nach dem WM-Debakel in Russland nicht mehr eingesetzt hatte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany