Brüderduell: Mehr Talent vs. größere Härte
Daniel Halcour reist mit dem ASV Süchteln in der Tischtenis-Regionalliga am Sonntag zum TTC Champions Düsseldorf. Beim souveränen Tabellenführer spielt sein älterer Bruder Dominik.
VIERSEN (api) Fast chancenlos sind alle Teams der Tischtennis-Regionalliga, wenn der Gegner TTC Champions Düsseldorf heißt. Der Vorjahresmeister, der damals auf den Aufstieg in die 3. Liga verzichtete, steht auch in dieser Saison ziemlich alleine an der Tabellenspitze. Vierzehn Spiele ohne Punktverlust und schon sieben Punkte Vorsprung auf den TTC Schwalbe Bergneustadt II bedeuten, dass die Düsseldorfer den Sekt schon kalt stellen können. Da sieht auch der ASV Süchteln am Sonntag (12 Uhr) einer Auswärtsniederlage entgegen.
„Klar ist Champions deutlicher Favorit“, sagt ASV-Kapitän Daniel Halcour. „Wir gehen locker in das Spiel und versuchen, einige Zähler zu holen.“Dennoch ist Partie gegen die Champions immer etwas Besonderes für Halcour, denn sein älterer Bruder Dominik (37) wird beim Gegner auflaufen. Da Daniel Halcour (33) oben spielt und Dominik „nur“im unteren Paarkreuz, kommt es aber nicht zum direkten Bruder-Duell. Das gab es seit beide mit dem Sport angefangen haben auch nur sehr selten; zumindest unter Wettkampfbedingungen. „Unsere Wege haben sich nicht oft gekreuzt“, sagt Halcour. „Ich glaube das letzte Duell habe ich gewonnen.“In der Saison 2009/2010 trafen beide aufeinander, beide Spiele gewann Daniel. Dominik Halcour, der beim TTC Kückhoven mit dem Tischtennis begann, gehörte als Schüler zu den besten Spielern im Deutschen Tischtennis-Bund. Häufig war er auch international im Einsatz und gewann 1996 den Europameister-Titel im Mixed an der Seite der Kroatin Andrea Bakula. Über Raspo Brand führte sein Weg in die 2. Liga (Bayer Uerdingen). Später gehörte er auch zum Jülicher Bundesligakader.
In Uerdingen war zu der Zeit auch Bruder Daniel aktiv, allerdings eine Spielklasse tiefer. Gemeinsam spielten beide für die TTG Niederkassel in der Regionalliga. Eine gemeinsame Zukunft in Süchteln ist zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, aber dennoch eher unwahrscheinlich. Dominik Halcour spielt schon mehr als dreizehn Jahre bei den Champions und engagiert sich dort im Vorstand. Ähnliches gilt für Daniel, der beim ASV heimisch geworden ist. „Ich habe ein wenig mehr Talent als Dominik, dafür verfügt er über ein druckvolleres Spiel“, sagt Daniel Halcour. Den (Arbeits-)Tag bestreiten beide gemeinsam. Sie führen eine Generalagentur einer großen Versicherung.
Für den ASV Süchteln wird es gegen die Champions also nur darum gehen, sich gut zu verkaufen und im Rhythmus zu bleiben. Die wirklich wichtigen Spiele im Kampf um den Klassenverbleib kommen noch.