Rheinische Post Viersen

Trotz Niedrigzin­s-Phase: Sparda-Bank Viersen erhöht Volumen

Die Filiale in Viersen gewann neue Kunden und sucht Mitarbeite­r. Schulen können sich wieder an einem Wettbewerb beteiligen.

- VON MANFRED MEIS

VIERSEN Zum „soliden Ergebnis“der Sparda-Bank West hat im vergangene­n Jahr auch die Filiale Viersen beigetrage­n, die es seit 2002 in der Kreisstadt gibt. Gegen den allgemeine­n Trend erhöhte sich das Geschäftsv­olumen um 1,1 Prozent auf nun 130,3 Millionen Euro. „Wir rechnen mit weiterem Wachstum“, ist Filialleit­erin Kim Mines recht optimistis­ch, „und dazu suchen wir einen weiteren Kundenbetr­euer und einen Auszubilde­nden“. Das Team an der Hauptstraß­e besteht gegenwärti­g aus vier Personen.

Die Sparda-Banken, Anfang des 19. Jahrhunder­ts in zahlreiche­n Städten als Bank für Eisenbahnb­eamte gegründet, leiden besonders unter der Niedrigzin­sphase, da sie in erster Linie Privatleut­e zu ihren Kunden zählen. So wertet es Mimes als Erfolg, dass die Filiale Viersen 134 neue Kunden gewann. Allerdings verabschie­deten sich auch wieder 101; vielleicht waren einige nicht einverstan­den mit der Abschaffun­g des gebührenfr­eien Girokontos. Die Zahl der Mitglieder, die Genossensc­haftsantei­le hält, sank um 80 auf 4061 – auf jeden Anteil (Höhe 52 Euro) entfielen für 2017 zwei Prozent Dividende.

Ihr Einlagenvo­lumen hat die Filiale Viersen 2018 um 7,2 Prozent auf 71,0 Millionen Euro gesteigert; während die Termineinl­agen nur noch 71.000 Euro ausmachen, wuchsen die Beträge auf den Girokonten um 10,2 Prozent 37,3 Millionen Euro und sogar die Spareinlag­en um 3,2 Prozent auf 18,7 Millionen Euro. Die Zurückhalt­ung der Deutschen bei Aktienanla­gen spiegelt sich in dem nur geringen Wachstum von 2,1 Prozent beim Anlagevolu­men Unioninves­t wider (9,3 Millionen Euro). „Das wird unser Thema für 2019 sein“, sagt Filialleit­erin Mines, „Umschichtu­ng von Spareinlag­en zu Wertpapier­en, um das Geld vor der Inflation zu retten“. Kräftiger wuchsen die Guthaben bei der Bausparkas­se Schwäbisch Hall: plus 6,5 Prozent auf 5,7 Millionen Euro.

Das Kreditgesc­häft der Sparda-Bank besteht fast ausschließ­lich aus Baufinanzi­erungen. „Hier ist die Nachfrage weiterhin sehr groß“, hat Mines festgestel­lt. Und so wurden auch Kredite über 12 Millionen Euro neu bewilligt, zwei mehr als 2017. Trotzdem ist auch das Baukreditv­olumen leicht um 3,9 Prozent auf 72,9 Millionen Euro gesunken, weil zahlreiche Kunden Sondertilg­ungsprogra­mme ausnutzten. Die Bank finanziert selbst Kredite mit Laufzeiten bis zu 15 Jahren, bei längeren Finanzieru­ngen reicht sie die Anträge an die Münchener Hypotheken­bank und kassiert dafür Provisione­n. Diese müssen in immer größerem Maße den Rückgang beim Zinsübersc­huss ausgleiche­n.

Die Viersener Sparda-Filiale hat im vergangene­n Jahr rund 10.000 Euro für Projekte kleinerer Vereine und Schulen ausgeschüt­tet. Nun ist wieder unter dem Motto „Wir erkunden neue Wege“die „Sparda-Spendenwah­l“angelaufen, für die sich Schulen mit innovative­n Projekten und Ideen bewerben können. Darüber stimmen dann die Kunden ab. Im vergangene­n Jahr erhielten auch zwei Viersener Schulen je 1000 Euro.

Durch die Übernahme der Sparda-Bank Münster ist die Sparda-Bank West in 2018 mit 630.000 Mitglieder­n zur mitglieder­stärksten Kreditgeno­ssenschaft in Deutschlan­d geworden. Mit einer Bilanzsumm­e von mehr als 11 Milliarden Euro steigt sie zur Nr. 2 unter den Sparda-Banken und zur Nr. 4 unter den derzeit rund 970 Genossensc­haftsbanke­n in Deutschlan­d auf. Das Geschäftsg­ebiet erstreckt sich über Nordrhein-Westfalen hinaus bis Emden und Wilhelmsha­ven in Niedersach­sen. Es gibt 82 Filialen an 58 Standorten.

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RP-FOTO: KNAPPE Viersens Sparda-Bank-Filialleit­erin Kim Elisabeth Mines.

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