Not-Operation bei Karnevalsprinz
Der Brüggener Prinz Wladi I. musste am Dienstag wegen einer akuten Blinddarmentzündung in ein Viersener Krankenhaus. Einen Tag später wurde er notoperiert. Doch am Sonntag will er schon wieder zur Herrensitzung.
BRÜGGEN Einmal im Leben für ein Jahr die Karnevals-Session leiten, ihr vorstehen – der Höhepunkt für viele Jecken. So auch für den aktuellen Prinzen Wladi I. der Brüggener Karnevalsgesellschaft (BKG). Die Session ist zwar lang, geht von November bis März, doch ausgerechnet in der Woche vor Altweiber krank zu werden, grenzt an eine Katastrophe.
Genau das ist Wladislaw Frank, wie der Prinz gebürtig heißt, nun passiert. „Zuerst war ich nur etwas erkältet, am Sonntag hatte ich dann starke Bauchschmerzen“, sagt Frank. Am Abend habe er den Notarzt gerufen, dieser fand jedoch nichts. In der Nacht von Montag auf Dienstag dann nochmal die selbe Situation, wieder litt er unter starken Schmerzen.
Dieses Mal fuhr Frank in die Notaufnahme des Viersener Krankenhauses. „Aber auch da fand der Arzt noch nichts, ich sollte dann am nächsten Morgen mit nüchternem Magen wieder kommen“, so der Prinz. Am Dienstag war endlich klar: Der Brüggener Karnevalsprinz muss operiert werden, er hat eine akute Blinddarmentzündung. Die Operation erfolgte einen Tag später. Als wäre ein Aufenthalt im Krankenhaus nicht schon schlimm genug, ist es ausgerechnet kurz vor dem Höhepunkt der Ses- sion. Prinz Waldi I. reagiert aber gelassen: „Es hätte schlimmer kommen können. Ich bin froh, dass es jetzt passiert ist und nicht später.“Dann wäre wohl an einen Auftritt beim Brüggener Karnevalszug nicht zu denken gewesen. „Klar, ist das kein guter Zeitpunkt, aber da geht die Gesundheit einfach vor“, sagt Frank.
Sehr lange will er übrigens nicht fehlen. Frank gibt sich optimistisch, wenn es um den Heilungsverlauf geht: „Wenn die Blutwerte okay sind, dann kann ich am Freitag oder am Wochenende wieder raus, haben mir die Ärzte gesagt“, sagt Prinz Wladi I..
Allgemein habe er die Operation gut überstanden, die ersten Spaziergänge schon hinter sich und fühle sich insgesamt auch wieder besser. Deshalb plant Frank auch, bereits am Sonntag wieder am Karnevalsgeschehen teilzunehmen. „Da ist bei uns Herrensitzung, da will ich natürlich dabei sein. Aber alles noch im Schongang“, sagt der Prinz.
Die größte Sorge des Karnevalisten ist seine Karnevalsgesellschaft. „Ich hoffe nicht, dass die jetzt irgendwie sauer auf mich sind“, sagt Frank. Klaus Schmitz, Ehrenvorsitzender des BKG und zudem Prinzenführer von Wladi I., ist ebenfalls guter Dinge. „Irgendwie kriegen wir das jetzt schon hin, wichtig ist nur, dass er erst einmal den Schongang antritt.“Ein Kurzbesuch der Herrensitzung ohne die förmlichen Anlässe wäre beispielsweise denkbar, so Schmitz. „Wenn er sich jetzt etwas zurückhält, könnte er ja beim Karnevalszug in Brüggen wieder weitestgehend fit sein.“
Der 28-jährige Prinz wuchs in Nettetal-Kaldenkirchen auf, besuchte dort den Kindergarten und die Hauptschule. Als Jugendlicher absolvierte er eine Kochlehre in der Leuther Mühle. Lange konnte er mit dem Karneval gar nichts anfangen, bis er als Helfer der BKG Brüggen beim Rosenmontagszug in Viersen-Dülken „vom Bazillus Karneval regelrecht angesteckt“wurde.
„Klar, ist das kein guter Zeitpunkt, aber da geht die Gesundheit einfach vor“Wladislaw Frank
Prinz der BKG