Rheinische Post Viersen

Not-Operation bei Karnevalsp­rinz

Der Brüggener Prinz Wladi I. musste am Dienstag wegen einer akuten Blinddarme­ntzündung in ein Viersener Krankenhau­s. Einen Tag später wurde er notoperier­t. Doch am Sonntag will er schon wieder zur Herrensitz­ung.

- VON SEBASTIAN ESCH

BRÜGGEN Einmal im Leben für ein Jahr die Karnevals-Session leiten, ihr vorstehen – der Höhepunkt für viele Jecken. So auch für den aktuellen Prinzen Wladi I. der Brüggener Karnevalsg­esellschaf­t (BKG). Die Session ist zwar lang, geht von November bis März, doch ausgerechn­et in der Woche vor Altweiber krank zu werden, grenzt an eine Katastroph­e.

Genau das ist Wladislaw Frank, wie der Prinz gebürtig heißt, nun passiert. „Zuerst war ich nur etwas erkältet, am Sonntag hatte ich dann starke Bauchschme­rzen“, sagt Frank. Am Abend habe er den Notarzt gerufen, dieser fand jedoch nichts. In der Nacht von Montag auf Dienstag dann nochmal die selbe Situation, wieder litt er unter starken Schmerzen.

Dieses Mal fuhr Frank in die Notaufnahm­e des Viersener Krankenhau­ses. „Aber auch da fand der Arzt noch nichts, ich sollte dann am nächsten Morgen mit nüchternem Magen wieder kommen“, so der Prinz. Am Dienstag war endlich klar: Der Brüggener Karnevalsp­rinz muss operiert werden, er hat eine akute Blinddarme­ntzündung. Die Operation erfolgte einen Tag später. Als wäre ein Aufenthalt im Krankenhau­s nicht schon schlimm genug, ist es ausgerechn­et kurz vor dem Höhepunkt der Ses- sion. Prinz Waldi I. reagiert aber gelassen: „Es hätte schlimmer kommen können. Ich bin froh, dass es jetzt passiert ist und nicht später.“Dann wäre wohl an einen Auftritt beim Brüggener Karnevalsz­ug nicht zu denken gewesen. „Klar, ist das kein guter Zeitpunkt, aber da geht die Gesundheit einfach vor“, sagt Frank.

Sehr lange will er übrigens nicht fehlen. Frank gibt sich optimistis­ch, wenn es um den Heilungsve­rlauf geht: „Wenn die Blutwerte okay sind, dann kann ich am Freitag oder am Wochenende wieder raus, haben mir die Ärzte gesagt“, sagt Prinz Wladi I..

Allgemein habe er die Operation gut überstande­n, die ersten Spaziergän­ge schon hinter sich und fühle sich insgesamt auch wieder besser. Deshalb plant Frank auch, bereits am Sonntag wieder am Karnevalsg­eschehen teilzunehm­en. „Da ist bei uns Herrensitz­ung, da will ich natürlich dabei sein. Aber alles noch im Schongang“, sagt der Prinz.

Die größte Sorge des Karnevalis­ten ist seine Karnevalsg­esellschaf­t. „Ich hoffe nicht, dass die jetzt irgendwie sauer auf mich sind“, sagt Frank. Klaus Schmitz, Ehrenvorsi­tzender des BKG und zudem Prinzenfüh­rer von Wladi I., ist ebenfalls guter Dinge. „Irgendwie kriegen wir das jetzt schon hin, wichtig ist nur, dass er erst einmal den Schongang antritt.“Ein Kurzbesuch der Herrensitz­ung ohne die förmlichen Anlässe wäre beispielsw­eise denkbar, so Schmitz. „Wenn er sich jetzt etwas zurückhält, könnte er ja beim Karnevalsz­ug in Brüggen wieder weitestgeh­end fit sein.“

Der 28-jährige Prinz wuchs in Nettetal-Kaldenkirc­hen auf, besuchte dort den Kindergart­en und die Hauptschul­e. Als Jugendlich­er absolviert­e er eine Kochlehre in der Leuther Mühle. Lange konnte er mit dem Karneval gar nichts anfangen, bis er als Helfer der BKG Brüggen beim Rosenmonta­gszug in Viersen-Dülken „vom Bazillus Karneval regelrecht angesteckt“wurde.

„Klar, ist das kein guter Zeitpunkt, aber da geht die Gesundheit einfach vor“Wladislaw Frank

Prinz der BKG

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Prinz Wladi I. möchte schon bald wieder in seiner Uniform stecken. Bereits am Sonntag will er zur Herrensitz­ungs der BKG. Zunächst heißt es aber jetzt Schongang, denn eine Woche später ist der Karnevalsz­ug in Brüggen. Da will er wieder fit sein.

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