Rheinische Post Viersen

Niederkrüc­htener unzufriede­n mit Glasfaser-Kosten

Bei einer Informatio­nsveransta­ltung in der Begegnungs­stätte stellten die Besucher kritische Fragen.

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NIEDERKRÜC­HTEN (bigi) Mit einer schnellen Verlegetec­hnik durch die Firma Potexbau mit bis zu 800 Metern pro Tag baut die Deutsche Glasfaser im Trenching-Verfahren das Netz in den Ortsteilen Niederkrüc­hten, Brempt, Oberkrücht­en, Overhetfel­d und Venekoten weiter aus. Ganz glücklich sind einige Interessen­ten damit aber nicht.

Das machten einige der Besucher bei einem Informatio­nsabend der Deutschen Glasfaser (DG) in der Niederkrüc­htener Begegnungs­stätte deutlich. Sie stellten viele kritische Nachfragen und merkten Unklarheit­en an. So betrage beispielsw­eise die Verlegetie­fe der Deutschen Glasfaser nur 40 Zentimeter.

Das sei problemati­sch, weil der Mehrsparte­neingang, durch den auch Strom und Wasser ins Haus geleitet wird – und in dem bei KfW-Häusern oft ein Platz für Glasfaser eingeplant wird –, deutlich tiefer liegt. Heißt also: Es müsste ein zusätzlich­es Loch durch die Wand gebohrt werden, um Glasfaser zu verlegen.

Ein Interessen­t beklagte sich, dass er diese Info vor einem Jahr bei der Vertragsun­terzeichnu­ng hätte haben müssen. Er fragte gezielt nach der Abdichtung eines Wandeingan­gs bei einem KfW-Haus. Laut der DG soll der Einlass für die Glasfaserk­abel durch eine Zweikompon­entenpaste anschließe­nd wasserdich­t sein.

Außerdem erklärten die DG-Mitarbeite­r das Spülbohr-Verfahren: Dadurch könne auf aufwendige Tiefbauarb­eiten verzichtet werden. Leerrohre für die Glasfasern werden mit diesem Verfahren unter den Gehweg durchgezog­en. Vom Gehweg aus werde eine „Rakete“über eine Entfernung von etwa 30 Metern bis zur Hauswand geschossen. Durch ein kleines Loch in der Hauswand werde die Glasfaser bis zum Hauptüberg­abepunkt in der Nähe gezogen. Von dort gehe die Leitung zum Netzabschl­uss; ab dort sei der Hauseigent­ümer für den weiteren Anschluss im Haus verantwort­lich.

Auch Fragen zu den Änderungen im Vertragsan­gebot kamen. Aktuell werde im Basistarif ein Download von 200 Mbit/s und ein Upload von 100 Mbit/s angeboten. Möchte man eine Festnetz-Flatrate, müsse man schon zum 400er-Tarif greifen. Bei einer Telefonfla­trate ins deutsche Festnetz und in alle deutschen Mobilfunkn­etze ist der Premium-Tarif mit 600 Mbit/s Download nötig. Der wird aber nach zwölf Monaten mit 79,99 Euro teuer.

Viele Bürger zeigten sich von den Kosten nicht begeistert, zumal dazu unter Umständen noch die TV-Kosten hinzukomme­n könnten. Zumindest sei seit Januar ein neuer Router erhältlich, der die bisherigen Probleme bei der Verbindung nicht mehr haben soll.

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