Rheinische Post Viersen

Ausschuss lehnt SPD-Antrag zur Kita-Beitragsta­belle ab

- VON SEBASTIAN ESCH

SCHWWALMTA­L Die Kindertage­sstätten-Beitragsta­bellen für Eltern werden im Kreis Viersen nicht geändert. Einen entspreche­nden Antrag der SPD-Kreistagsf­raktion, der im Vorfeld besonders von der SPD Schwalmtal Unterstütz­ung bekam, erhielt im jüngsten Jugendhilf­eausschuss keine Mehrheit.

Die Sozialdemo­kraten hatten vor allem gefordert, dass Menschen mit niedrigem Einkommen entlastet werden. „Für uns ist wichtig, dass Geringverd­iener gar nicht mehr zahlen müssen. Die Beitragsta­belle ist zehn Jahre alt, es muss etwas geändert werden“, sagte Heinz Joebges (SPD) vor der Abstimmung.

Die übrigen Fraktionen im Kreisaussc­huss waren nicht einmal dagegen, der Zeitpunkt sei nur nicht günstig. Manfred Wolfers (CDU): „Wir wollen alle eine Veränderun­g der Beiträge. Wir müssen aber verhindern, dass wir eine Ungleichhe­it im Kreis haben.“Es sei sinnvoller, ruhig und strukturie­rt an das Thema heranzugeh­en, sonst „haben wir bald unterschie­dliche Beiträge in den einzelnen Kommunen“, so Wolfers.

Dem schloss sich die Kreisverwa­ltung an. Zunächst sei es wichtiger, das kommende Kinderbild­ungsgesetz (Kibiz) abzuwarten, da „dort noch viele Punkte unklar sind, die für diese Entscheidu­ng wichtig wären“, sagte Kreisdirek­tor Ingo Schabrich. Als Beispiel nannte er die Umsetzung des geplanten zweiten beitragsfr­eien Kita-Jahres für Eltern. „Da sind noch eine ganze Reihe Fragen offen“, so Schabrich.

„Wir müssen an die Satzung der Beitragsta­belle, das wissen auch wir“, gab er allerdings zu. Ändere man allerdings schon jetzt etwas, sei die Gefahr groß, dass man wegen des neuen Kibiz – ein Entwurf soll Ende März erscheinen –, im Anschluss erneut an der Beitragsta­belle arbeiten müsse. „Deshalb empfehlen wir als Verwaltung dringend, den SPD-Antrag abzulehnen“, sagte Schabrich. Die SPD hielt dagegen: „Bis der Entwurf kommt dauert es noch. Das Gesetz tritt zudem erst im August 2020 in Kraft“, sagte Joebges. „Dieses eine Jahr tut aber allen geringverd­ienenden Eltern schon weh. Wir müssen jetzt etwas tun.“Der Ausschuss folgte dennoch der Empfehlung der Verwaltung und entschied dagegen.

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